„Abgesehen von dem holprigen Start zur Vereinbarung von Impfterminen für die über 80-Jährigen sorgt sich die SPD im Rat um die alten Menschen, die dem Schreiben von Stadt und Land hilflos gegenüberstehen und sich nicht melden.
„Dort wo Kinder, Enkel oder Nachbarn sich kümmern, kommen die alten Menschen auch zu ihrer Impfung. Es gibt aber auch solche, denen diese Kontakte fehlen“, sagt Gaby Schäfer, sozialpolitische Sprecherin der SPD im Rat. In einer Anfrage zum Haupt- und Finanzausschuss am 27. Januar wollte die SPD wissen, ob es überhaupt auffällt, wenn auf das Infoschreiben zur Impfung gar keine Reaktion erfolgt. Es handelt sich immerhin um ein neunseitiges Schriftstück: Anschreiben der Stadt, Anschreiben des Landes, Ablaufinformationen und auszufüllende Formulare – das kann ältere Menschen überfordern.
Kooperation mit Ehrenamtsagentur
„Wir können uns gut vorstellen, dass die Bochumer Ehrenamtsagentur hier ins Boot geholt werden könnte“, erklärt Gaby Schäfer. „Sie verfügt über ein großes Netz an ehrenamtlich Tätigen und über gute Erfahrungen in der Organisation von Patenschaften und Begleitungen alter Leute. Sie könnte auch in diesem Fall ehrenamtliche Begleitungen organisieren und alte Menschen, die in dieser Situation überfordert sind im wahrsten Sinne des Wortes ,an die Hand nehmen‘. Sie können bei der Festlegung beider Impftermine helfen und dann auch, wenn es darum geht, die Termine vor Ort wahrzunehmen“, erklärt die Lokalpolitikerin. Neben der Unterstützung durch die Ehrenamtsagentur kann sich Gaby Schäfer weitere Hilfe vorstellen: „Die Seniorenbüros sind im Stadtteil und in Ortsteilen bestens verankert und können vielleicht zusätzlich mit Rat und Tat eine solche Hilfsaktion unterstützen.“
Barrierefreies Impfzentrum
Ohne Hilfe wird es in einigen Fällen nicht gehen. Trotzdem ist Barrierefreiheit im Impfzentrum wichtig. Auf eine entsprechende Anfrage der SPD im Hauptausschuss hatte Stadtdirektor Sebastian Kopietz eine beruhigende Antwort. Schäfer: „Wir sorgten uns darum, wie sich behinderte Menschen im Impfzentrum zurechtfinden. Dabei ging es nicht nur um Barrierefreiheit mit Blick auf rollstuhlgerechten Zugang. Herr Kopietz versicherte aber, dass zum Beispiel auch für sehbehinderte oder gehörlose Menschen Hilfen in Form von Begleitpersonen zur Verfügung stehen.“
Quelle: SPD Bochum