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Der neue VfL-Cheftrainer Uwe Rösler wurde vorgestellt. Gemeinsam mit Co-Trainer Alessandro Riedle soll er den abstiegsbedrohten Zweitligisten wieder auf Kurs bringen.
Vorstellung im Ruhrstadion – Rösler übernimmt abstiegsbedrohten VfL
„Hallo, ich bin der Uwe“ – mit diesen Worten begann der neue Cheftrainer des VfL Bochum seine Vorstellung im Medienzentrum des VONOVIA Ruhrstadions. Ab heute leitet der zuletzt in Dänemark tätige Rösler die erste Mannschaft des Zweitligisten, der nach sechs Niederlagen in Folge derzeit Tabellenvorletzter ist. VfL-Vorstandsvorsitzender Andreas Luthe betonte bei der Präsentation, dass sich der Verein aktuell in einer „existenzgefährdenden Situation“ befinde. Diese Realität gelte es zu akzeptieren, gleichzeitig aber auch an den möglichen „Turnaround“ mit Uwe Rösler zu glauben.
Luthe lobte gemeinsam mit Geschäftsführer Ilja Kaenzig die Qualitäten des neuen Trainers: Rösler sei mehr als nur ein Feuerwehrmann, sondern bringe auch das Potenzial für eine langfristige Perspektive mit. Dennoch stehe zunächst der kurzfristige Erfolg im Vordergrund. Beide Verantwortlichen bedankten sich ausdrücklich bei Interimstrainer David Siebers und Co-Trainer Murat Ural, die eine „positive Entwicklung eingeleitet“ hätten, auf die man nun aufbauen könne.
Riedle wird Co-Trainer – Simon Zoller erhält neue Aufgabe
Während Siebers in seiner bisherigen Position beim VfL bleibt, trennt sich der Verein von Ural. Stattdessen wird Alessandro Riedle das Trainerteam verstärken. „Wir sind etwas vom Kurs abgekommen“, erklärte Geschäftsführer Ilja Kaenzig und betonte, dass es nun heiße, „durchs Feuer zu gehen“ – mit einem Trainer an der Seite, „der bindungslos an die Mission und den Verein glaubt“.
Auch Ex-Spieler Simon Zoller soll künftig eine aktivere Rolle einnehmen. „Simon Zoller wird eng mit Uwe Rösler zusammenarbeiten und nah an der Lizenzmannschaft arbeiten“, sagte Kaenzig. Details dazu will der Verein in Kürze bekannt geben. Noch offen bleibt die Suche nach einem neuen Geschäftsführer Sport, nachdem sich der VfL von Dirk Duffner getrennt hat.
Rösler fordert Einsatz, Dynamik und Teamgeist
Bei seiner Vorstellung skizzierte Rösler die zentralen Probleme des Teams: „Wir bekommen zu viele Gegentore und schießen gleichzeitig zu wenige.“ Spiele würden in den beiden Strafräumen entschieden, dort müsse man besser werden – ebenso bei Standards. Der neue Co-Trainer Alessandro Riedle sei ein Standard-Spezialist, von dem sich Rösler neue Impulse erhoffe.
Der Trainer will seine Mannschaft in der Länderspielpause und beim Testspiel gegen Aachen (9. Oktober) besser kennenlernen. Sein Ziel: ein aggressives, dynamisches Spiel mit hoher Laufbereitschaft. Alle Spieler sollen eine faire Chance erhalten. „Wir brauchen eine Balance aus erfahrenen und jungen Spielern. Entscheidend ist für mich die Leistung“, sagte Rösler.
Verbindung zu den Fans soll wieder gestärkt werden
Neben sportlicher Stabilität will Rösler auch die emotionale Bindung zwischen Mannschaft und Fans wieder aufbauen. „Hier in der Region ist Fußball Religion“, erklärte der Coach. „Wir müssen das Stadion zum Brennen bringen – und das gelingt am besten durch Erfolge und Leistung.“
Geschäftsführer Kaenzig machte keine konkreten Angaben zu möglichen Wintertransfers, lobte aber Röslers Einstellung: „Er hat betont, dass der bestehende Kader die Qualität besitzt, unsere Mission umzusetzen.“ Diese Mission beschreibt Luthe klar: „Der VfL kommt aus der Bundesliga und war immer ein Bundesligist. Ein Absturz in die Regionalliga muss unbedingt verhindert werden.“
Stabilität als Schlüssel zum Erfolg
Für Luthe und Kaenzig steht nun Stabilität im Mittelpunkt. Nur so könne der VfL den Anschluss ans Mittelfeld herstellen und den Abstand nach unten vergrößern. Diese Aufgabe soll Rösler mit seiner Erfahrung meistern.
Die strukturellen Probleme der letzten Wochen sind damit zwar noch nicht gelöst, doch mit Rösler soll der Schalter in den Köpfen der Spieler umgelegt werden. Jetzt sind sie gefordert, auf dem Platz zu zeigen, dass der Kader tatsächlich „zweitligareif“ ist – und der VfL Bochum wieder in ruhigeres Fahrwasser gelangt.