Im Vorfeld der Bundestagswahl am 23. Februar engagieren sich die katholische und evangelische Kirche in Bochum und Wattenscheid für Demokratie und gegen Extremismus. Mit verschiedenen Veranstaltungen wollen sie Menschen ermutigen, sich mit den anstehenden Wahlen auseinanderzusetzen, sich eine fundierte Meinung zu bilden und ihre Stimme abzugeben. Zwei ökumenische Initiativen stehen dabei im Mittelpunkt: „Für alle. Mit Herz und Verstand.“ sowie „Wir reden mit! Weil Demokratie Haltung braucht.“
Die Initiative „Für alle. Mit Herz und Verstand.“ wird von Bistümern, Landeskirchen, Hochschulen und Verbänden unterstützt. Ihr Ziel ist es, zentrale demokratische Werte wie Menschenwürde, Solidarität und Zusammenhalt zu betonen. Dabei orientiert sich das Bündnis an sogenannten „Wahlprüfsteinen“, die auf der Grundlage christlicher Werte eine Orientierungshilfe für die Wahlentscheidung bieten sollen. Dazu gehören insbesondere die Achtung der Menschenwürde, Nächstenliebe, gesellschaftlicher Zusammenhalt sowie der Schutz der Umwelt. Im Rahmen dieser Initiative organisieren die evangelische Kirchengemeinde Wattenscheid und die katholische Kirche Wattenscheid mehrere Veranstaltungen. An den Sonntagen bis zur Wahl werden in verschiedenen Kirchen thematische Gottesdienste stattfinden, die sich mit den Wahlprüfsteinen auseinandersetzen. Ergänzend dazu laden die Kirchen am Dienstag, 4. Februar, um 19.00 Uhr zu einer Podiumsdiskussion in die Friedenskirche an der Hochstraße 2 ein. Dort haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, mit den Kandidatinnen und Kandidaten des Wahlkreises Bochum I ins Gespräch zu kommen und sich ein Bild von deren politischen Positionen zu machen.

Neben dieser Initiative unterstützt die katholische Kirche in Bochum und Wattenscheid auch die bundesweite Aktion „Wir reden mit! Weil Demokratie Haltung braucht.“, die vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ins Leben gerufen wurde. Ziel dieser Initiative ist es, den Dialog zwischen Bürgern und Politik zu fördern und eine sachliche Auseinandersetzung mit politischen Themen zu ermöglichen. Im Rahmen der Aktion organisiert der Katholikenrat Bochum und Wattenscheid in Zusammenarbeit mit der katholischen Stadtkirche Bochum + Wattenscheid, der evangelischen Kirche Bochum sowie der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung (KEFB) Bochum eine weitere Podiumsdiskussion. Diese findet am Mittwoch, 12. Februar, zwischen 19.00 und 21.00 Uhr in den Räumen der KEFB Bochum am Bergbaumuseum 37 statt. Eingeladen sind die Kandidatinnen und Kandidaten der demokratischen Parteien für den Wahlkreis Bochum II – Herne, von denen bereits einige zugesagt haben.
Zusätzlich rufen Stadtdechant Propst Michael Kemper und der Vorsitzende des Katholikenrats Bochum + Wattenscheid, Christian Schnaubelt, zur Teilnahme an einer Demonstration gegen Rechtsextremismus auf. Die Kundgebung findet am Freitag, 14. Februar, um 18.30 Uhr auf dem Dr.-Ruer-Platz in Bochum statt. Ziel ist es, ein klares Zeichen gegen extremistische Strömungen zu setzen und für eine offene, demokratische Gesellschaft einzutreten.
Mit diesen Veranstaltungen wollen die Kirchen verdeutlichen, dass Christinnen und Christen eine gesellschaftliche Verantwortung tragen und sich aktiv für demokratische Werte einsetzen sollten. „Katholikinnen und Katholiken sollten nicht schweigen, wenn sich die dunkelste Geschichte zu wiederholen droht“, betont Christian Schnaubelt. Auch Propst Michael Kemper unterstreicht die Bedeutung des Engagements: „Wir möchten Menschen ermutigen, Verantwortung zu übernehmen, ihre Stimme bei der Bundestagswahl abzugeben und sich dabei von zentralen Werten wie Menschenwürde, Solidarität und Respekt leiten zu lassen.“
Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen sind auf der Website www.bochum-katholisch.de zu finden.