Zwei Schwerverletzte, Verkehrssperrungen und Ermittlungen
Am Sonntagvormittag hat ein Brand im Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses in Bochum-Gerthe einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Zehn Menschen mussten mit Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus gebracht werden, zwei von ihnen erlitten zudem schwere Brandverletzungen. Die Stadt Bochum hat 16 weitere, unverletzte Bewohner des Hauses in Notunterkünften untergebracht.
Dramatische Rettungsaktion
Der Notruf ging um 11:05 Uhr bei der Feuerwehr ein. Anwohner meldeten starke Rauchentwicklung und Menschen, die sich auf das Dach geflüchtet hatten. Vor Ort bestätigte sich die dramatische Lage: Aus der Dachfläche und mehreren Fenstern drangen Flammen und dichter Rauch.
Die Feuerwehr rettete zehn Personen, darunter sieben Kinder, mit zwei Drehleitern. Ein Sprungpolster, das vorsorglich aufgebaut wurde, kam nicht zum Einsatz. Alle Verletzten wurden notärztlich versorgt.
Das Feuer und die Löscharbeiten haben das Gebäude massiv beschädigt. Der Dachstuhl ist einsturzgefährdet, und die Zwischendecken in den darunter liegenden Geschossen sind teilweise eingestürzt. Laut einem hinzugezogenen Statiker besteht jedoch keine Gefahr für die Stabilität der Außenwände.
Verkehrssperrungen und Umleitungen
Der Castroper Hellweg bleibt im Bereich der Schürbankstraße einseitig gesperrt. Herabfallende Dachteile stellen eine Gefahr dar. Autofahrer werden gebeten, den Bereich weiträumig zu umfahren. Eine Umleitung von Castrop in Richtung Bochum erfolgt über Bövinghauser Hellweg, Dieselstraße, An der Halde, Kirchhapener Straße, Lothringer Straße und Hans-Sachs-Straße.
Die Sperrung betrifft auch die ÖPNV-Linien 353 und 364, die auf Umleitungsstrecken ausweichen.
Der Einsatz von rund 80 Feuerwehrkräften, darunter Einheiten der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr, konnte gegen 16 Uhr beendet werden. Die Polizei hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Besonders brisant: In den vergangenen zwei Jahren gab es bereits drei Brände in dem Gebäude.
Die betroffenen Bewohner können vorerst nicht in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Stadt Bochum sorgt für ihre Unterbringung in Hotels. Es ist unklar, wann das Gebäude wieder betreten werden kann.