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Außerordentliche Mitgliederversammlung des VfL Bochum 1848 mit klarem Votum
Die außerordentliche Mitgliederversammlung des VfL Bochum 1848 im Ruhrstadion stand im Zeichen der Neuausrichtung. Insgesamt 1.855 Mitglieder nahmen teil. Im Zentrum stand die Wahl des Fanvertreters ins Präsidium. Fabian Budde setzte sich dabei mit großer Mehrheit durch – an seinem 46. Geburtstag.
Die Versammlung wurde von Carina Gödeke geleitet. Zuvor hatte Uwe Tigges die Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßt. Bereits zu Beginn musste ein formaler Fehler geklärt werden: Eine erforderliche Rücktrittserklärung fehlte, wurde jedoch nach den ersten Wortbeiträgen nachgereicht. Erst danach konnte die Wahl ordnungsgemäß beginnen.
Findungskommission stellt klar: Zusammenarbeit war nicht mehr möglich
Marcus Mischke gab als Sprecher der Findungskommission Einblicke in den Auswahlprozess. Laut seiner Darstellung war eine konstruktive Zusammenarbeit innerhalb der Gremien seit Mitte 2024 nicht mehr möglich. Daher wurden im Vorfeld zwei Kandidatenteams gebildet: das „Team Zukunft“ und „Wir für den VfL“.
„Team Zukunft“ stellt sich geschlossen vor
Den Anfang der Vorstellungsrunde machte das „Team Zukunft“. Hans-Peter Villis thematisierte seine bisherigen Verdienste, räumte aber auch Fehler ein – insbesondere eine öffentliche Aussage zu Trainerfragen nach dem Spiel in Kiel. Dr. Christian Stenneken betonte den Wunsch nach Geschlossenheit im Verein. Bettina Stratmann sprach sich gegen Lagerdenken aus: Fußball sei Emotion, Zusammenhalt entscheidend. Till Grönemeyer will alternative Finanzierungsformen entwickeln, Andreas Luthe erinnerte an seine VfL-Vergangenheit und forderte, „die VfL-DNA auf und neben dem Platz zu leben“.
„Wir für den VfL“ mit kritischen Zwischentönen
Auch das Team „Wir für den VfL“ stellte sich den Mitgliedern. Uwe Tigges bezeichnete den Umgang nach dem Abschied von Sebastian Schindzielorz als Fehler. Erst mit den Personalien Duffner und Hecking habe sich eine klare Linie gezeigt. Mirja Dorny stellte soziales Engagement in den Mittelpunkt, sah sich aber Kritik wegen ihrer familiären Nähe zum BVB ausgesetzt. Martin Volpers übernahm Mitverantwortung für sportliche Misserfolge, Thomas Ernst betonte seine internationale Erfahrung. Dr. Bauer war der einzige Kandidat, der Hans-Peter Villis direkt kritisierte.
Kritische Fragen, deutliche Unterschiede im Ton
Die Mitglieder richteten zahlreiche Fragen an beide Teams. Thematisiert wurden unter anderem personelle Besetzungen, Netzwerke, interne Lagerbildungen, sowie die Rolle des Fanvertreters im Präsidium. Während das „Team Zukunft“ auf Schuldzuweisungen weitgehend verzichtete, gab es beim „Team Tigges“ vereinzelt kritische Rückblicke auf die Vergangenheit. Die Fragerunde verzögerte die Versammlung um mehr als eine Stunde.
Um 15:35 Uhr stand das Ergebnis fest. Mit 1234 Stimmen zu 671 Stimmen holte sich das Team Zukunft um Hans-Peter Vuillis und Andreas Luthe das Votum der Mitglieder und muss nun die Erwartungen, die selten so hoch waren, erfüllen. Das Ziel ist klar. Erstklassigen Fußball in Bochum auf und auch abseits des Rasens.
