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Cansın Köktürk (32, Linke) (c) Sebastian Sendlak
Symbolpolitik sorgt für Kritik und Zustimmung
Ein Kleidungsstück sorgt für politischen Streit: Die neue Bundestagsabgeordnete Cansın Köktürk (Die Linke) aus Bochum trug bei der konstituierenden Sitzung des 21. Deutschen Bundestags eine Kufiya – ein traditionelles palästinensisches Tuch. Der Brandenburger Antisemitismusbeauftragte Andreas Büttner (ebenfalls Die Linke) kritisierte den Auftritt als unsensibel. Auch aus der CDU kam die Forderung nach einem Verbot solcher Symbolik im Bundestag.
Die Kritik richtet sich vor allem gegen die politische Botschaft, die mit dem Tragen der Kufiya assoziiert wird. Sie gilt in bestimmten Kontexten als Ausdruck der Solidarität mit Palästina, kann aber – besonders vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts – als parteiische Stellungnahme verstanden werden.
Während Köktürk von vereinzelten Parteifreunden Unterstützung erhielt, werfen andere Linken-Mitglieder die Frage auf, inwieweit solche Auftritte der parteiinternen Geschlossenheit schaden könnten. Besonders Vertreter der Israel-solidarischen Position innerhalb der Partei sehen darin eine Provokation. Untermauert wird diese Aussage von mehreren Postings in den sozialen Netzwerken, wo Köktürk Israel scharf kritisiert udn sogar von „Genozid“ spricht.
Köktürk selbst hat sich bisher nicht öffentlich zur Kritik geäußert. Seit dem Vorfall meidet sie mediale Auftritte. Beobachter werten den Vorfall als denkbar schwierigen Start der jungen Bochumer Abgeordneten in die Bundespolitik.