
Diese Langhäuser aus der Jungsteinzeit verbergen sich unter einem Acker bei Zülpich.
© Song
Ausstellung startet an der Ruhr-Universität
Aus der Luft wirken Felder wie ein Geschichtsbuch. Linien im Boden verraten, wo vor Jahrtausenden Menschen siedelten, wo Römer lagerten oder wo mittelalterliche Burgen standen. Der Luftbildarchäologe Baoquan Song hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehr als 2.500 solcher Fundorte dokumentiert. Eine Auswahl davon ist ab dem 18. Dezember 2025 in den Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum zu sehen.
Die Ausstellung „Archäologie aus der Luft“ präsentiert 35 großformatige Aufnahmen. Sie zeigen Spuren vom Neolithikum bis ins Frühmittelalter. Zu erkennen sind Langhäuser, Grabanlagen, römische Militärlager und Mottenreste. Einige Standorte überlagern sich historisch, etwa wenn ein römisches Lager ein älteres bronzezeitliches Gräberfeld nutzt oder ein heutiger Hof über einer mittelalterlichen Burg steht.
Neben jedem Foto informiert eine Tafel über den jeweiligen Fundort. Ergänzende Hintergründe sind per QR-Code abrufbar. Die Ausstellung will auch Einblicke in die Methode geben, die im deutschsprachigen Raum nur an wenigen Standorten betrieben wird.
Zum Abschluss zeigt Song zwei zusätzliche Fotos aus seinem aktuellen Projekt. Sie dokumentieren jüngere Spuren, darunter die Villa Hügel und eine ehemalige Flakstellung aus dem Zweiten Weltkrieg.
Die Ausstellung läuft bis Ende September 2026. Der Eintritt ist frei.
