Erkrankung bleibt oft lange unerkannt – Ausstellung schafft Aufmerksamkeit
Am St. Josef-Hospital in Bochum wurde gestern erstmals in Deutschland die interaktive Rauminstallation „Unbearable Home“ vorgestellt. Das Projekt macht die Lebensrealität von Menschen mit Hidradenitis Suppurativa (HS), auch bekannt als Akne inversa, erfahrbar. Die Ausstellung ist Teil einer europaweiten Aufklärungskampagne und soll das Bewusstsein für die chronisch-entzündliche Hauterkrankung stärken.
Hidradenitis Suppurativa führt zu schmerzhaften Hautveränderungen wie Knoten, Abszessen und Fisteln, die meist an empfindlichen Körperstellen auftreten. Die Erkrankung verläuft chronisch, bleibt von außen häufig unsichtbar und wird oft erst spät diagnostiziert. Das Projekt möchte mit realitätsnahen Darstellungen auf die Belastungen im Alltag der Betroffenen aufmerksam machen.
Eröffnet wurde die Installation von Prof. Dr. med. Falk Bechara, Direktor der Klinik für Dermatologie an der Ruhr-Universität Bochum, gemeinsam mit UCB Pharma. Klinikdirektor Prof. Dr. Christoph Hanefeld betonte die Bedeutung frühzeitiger Diagnose und medizinischer Aufklärung. In einem Vortrag schilderte Bechara, wie stark HS die Lebensqualität beeinträchtigt. „Mit der Ausstellung geben wir dieser oft übersehenen Erkrankung einen sichtbaren Raum“, sagte er.
Die Besucher erhielten eine Führung durch die Installation. Ein begleitender Kurzfilm zeigte persönliche Einblicke in das Leben mit der Erkrankung. Anschließend hatten Medienvertreter Gelegenheit zum Gespräch mit den Initiatoren.
„Ein Zuhause ist für viele ein Ort der Ruhe – für HS-Betroffene ist es oft ein Ort ständiger Schmerzen“, sagte Bechara. Die Installation stellt diesen Kontrast in den Mittelpunkt und will Verständnis schaffen.
„Unbearable Home“ ist Teil der internationalen Kampagne „HS Unfiltered – Break the Silence“. Über den begleitenden Instagram-Kanal @hidradenitis.unfiltered werden Erfahrungsberichte, Informationen und Austauschmöglichkeiten geboten. Das Projekt richtet sich an Betroffene, Angehörige und Fachpersonal. Bildmaterial zur Ausstellung ist auf Anfrage erhältlich.