Der Vorfall vom 10. März, der zunächst große Bestürzung auslöste, hat eine überraschende Wendung genommen. Die bisherigen Ermittlungen der Polizei werfen Zweifel an der ursprünglichen Schilderung der 28-jährigen Mutter auf.
Laut ihrer ersten Aussage war sie gegen 15 Uhr mit ihrem zwei Monate alten Baby im Park an der Erlenstraße unterwegs, als sie das Kind aus dem Kinderwagen nahm. Plötzlich soll sich ein unbekannter Radfahrer von hinten genähert, sie gegen den Oberkörper getreten und dabei eine ausländerfeindliche Parole gerufen haben. Durch den Angriff sei sie gestürzt, wodurch ihr Baby mit dem Kopf auf den Boden schlug. Eine ältere Passantin soll ihr anschließend geholfen haben. Die Polizei leitete daraufhin Ermittlungen wegen eines möglichen fremdenfeindlichen Angriffs ein.
Die Beamten durchsuchten den Park, befragten Anwohner und suchten nach Zeugen. Aufgrund der Berichterstattung meldeten sich schließlich mehrere unabhängige Augenzeuginnen, deren Aussagen die Schilderung der Frau in Frage stellen. Laut diesen Zeugen gab es keinen Radfahrer und keine fremdenfeindlichen Äußerungen. Vielmehr soll sich das Geschehen folgendermaßen abgespielt haben: Die Frau hatte die Leine ihres Hundes am Kinderwagen befestigt. Der Hund zog unerwartet stark daran, sodass der Wagen umkippte und das Baby auf den Boden fiel. Eine Passantin habe der Mutter geholfen, doch von einem Angriff war nie die Rede.
Die Polizei steht nun vor der Frage, warum die Mutter eine andere Version des Vorfalls schilderte. Wurde der Vorfall bewusst falsch dargestellt, oder liegt ein Missverständnis vor? Die Ermittlungen des Staatsschutzes dauern an, und es wird geprüft, ob es möglicherweise strafrechtliche Konsequenzen für die Frau geben könnte.
Die Behörden bitten weiterhin um Hinweise von Personen, die sich zum Zeitpunkt des Geschehens im Park aufhielten. Zeugen können sich unter den bekannten Rufnummern der Polizei melden.