Schweißgebadet schreckte der BVB-Spieler Niklas Süle aus dem Schlaf. Sein Atem ging schnell, sein Herz pochte heftig gegen seine Brust. Die Dunkelheit seines Hotelzimmers bot keinen Trost. Noch eben hatte er auf dem Platz gestanden, das Blau und Weiß der Schalker tobte um ihn herum.
Die Szenen des Spiels waren lebendig vor seinem inneren Auge. Dortmund wirkte ideenlos, Schalke hingegen eiskalt. Ein griechischer Schalke-Spieler nutzte einen Abwehrfehler und schob zum 1:0 ein. Nur Minuten später fiel das zweite Tor. Sein Fehlpass über die linke Seite, die Hereingabe, dann der Schuss – 2:0. Das Stadion explodierte, während er und seine Mitspieler fassungslos auf den Rasen starrten. Jeder Versuch einer Aufholjagd scheiterte. Die Zeit lief davon, der Schlusspfiff war eine Erlösung und eine Demütigung zugleich.
Er schüttelte den Kopf, versuchte, die Bilder zu vertreiben. Das konnte nicht wahr sein. Mit zittrigen Händen griff er nach seinem Handy und entsperrte es. Die Bundesliga-Tabelle, Schalke immer noch in der zweiten Liga „Gut, dass wir da nicht spielen müssen.“.
Er atmete tief durch. Ein Blick auf den Wecker: 3:47 Uhr. Draußen war es still, nur das Rauschen der Klimaanlage war zu hören. Langsam legte er sich zurück ins Bett und starrte an die Decke. Zum Glück nur ein Alptraum, denn ein „Derby“ wird es ja so schnell nicht mehr geben.
Erst am Frühstückstisch wurde klar: Das war gar nicht Schalke, das war BOCHUM und das Ergebnis war echt!
