Das Stadtradeln 2024 in Bochum war ein voller Erfolg: Vom 9. Mai bis zum 29. Mai zeichneten 3.252 Teilnehmerinnen und Teilnehmer innerhalb der Stadtradeln-App per GPS-Tracking 258.683 Kilometer auf. Damit steigerte sich nicht nur die Fahrtdistanz (um 1,7 Prozent) und die Anzahl der Fahrten (um 6,2 Prozent) gegenüber dem Vorjahr, sondern auch die Anzahl erfasster Teilnehmender (um 5,7 Prozent).
Die gewonnenen Daten bieten wertvolle Einblicke in Bewegungsmuster von Radfahrenden und ermöglichen eine noch zielgerichtetere Weiterentwicklung der Infrastruktur. In diesem Jahr hat die Stadt zusätzlich eine Open-Data-Lizenz erworben, um die Ergebnisse allen Interessierten zugänglich machen zu können. Die Daten sind in einer interaktiven Kartensicht im Open-Data-Portal der Stadt Bochum unter www.bochum.de/Open-Data zugänglich und frei zum Download verfügbar.
Die Auswertung der Daten liefert eine detaillierte Darstellung der Nutzung des Radverkehrsnetzes in Bochum. Höchstwerte erzielt dabei die Springorumtrasse, insbesondere im Abschnitt zwischen der Straße An der Holtbrügge und der Springorumallee, wo im Erhebungszeitraum mehr als 1.600 Radfahrten registriert wurden. Dies unterstreicht die Beliebtheit dieser Strecke, auch wenn diese im Zuge einer Kanalbaumaßnahme im Bereich zwischen dem Glockengarten und der Goerdtstraße nicht durchgängig befahrbar war. In Abgleich mit dem Netz an vorhandener Radverkehrsinfrastruktur lassen sich Netzlücken bei zugleich hohem Radverkehrsaufkommen, hoher Fahrtgeschwindigkeit und starkem Kfz-Verkehrsaufkommen, wie etwa auf dem Bövinghauser Hellweg, erkennen. Hier wurde jedoch Abhilfe geschaffen: Die ehemalige Bahntrasse Lothringentrasse II zwischen Dieselstraße und Bövinghauser Straße, die noch bis nach Castrop-Rauxel weitergeführt wird, dient auf Bochumer Stadtgebiet mittlerweile als sichere und komfortable Alternative.
Neben den bekannten Strecken entlang des Ruhrtalradwegs und auf der Erzbahntrasse fallen auch weniger frequentierte, aber wichtige Verbindungen wie die Straße Im Lottental zwischen dem Kemnader See und der Universität beziehungsweise der Innenstadt mit erhöhter Radverkehrsfrequenz von 400 bis 500 aufgezeichneten Bewegungen auf. Besonders hervorzuheben ist hierbei die Verbindung Altenbochumer Straße – Feldmark – Alte Wittener Straße – Wittener- und Unterstraße mit Anschluss an den Rheinischen Esel Richtung Dortmund-Kley mit mehr als 800 registrierten Bewegungen im südlichen Bereich der Alten Wittener Straße. Auch außerhalb des bestehenden Wegweisungsnetzes für den Radverkehr sind Auffälligkeiten festzustellen. So sticht die Nord-Süd-Verbindung Saladin-Schmitt-Straße – Knepperstraße – Wiemelhauser Straße bis zum Kreisverkehr Wasserstraße als gern genutzte Alternative zu den Hauptachsen Königsallee und Universitätsstraße hervor.
Die gewonnenen und nunmehr öffentlich verfügbaren Daten sind für die Verwaltung von großer Bedeutung und dienen als Grundlage für die Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur. Sie helfen dabei, gezielt Lücken im Netz ausfindig zu machen und zu schließen, erzeugen Transparenz und unterstützen somit bei der parlamentarischen Entscheidungsfindung über einen weiteren Ausbau.