Der VfL Bochum 1848 muss die zweite Heimniederlage in Folge hinnehmen. Mit 1:2 hatten die Gäste vom SC Freiburg den glücklicheren Tag, der in Bochum erneut eine Diskussion über umstrittene Schiedsrichter-Entscheidungen auslöste.
Der SC Freiburg sorgte für die zweite Heimniederlage des VfL Bochum in Folge. Im Vonovia-Ruhrstadion gelang dem Team von Trainer Christian Streich nach sechs ergebnislosen Versuchen ein Sieg, auch wenn die Heimmannschaft von Trainer Thomas Letsch mehr Spielanteile und Torschüsse zu verzeichnen hatten. Aber nicht nur die geringe Torausbeute auch zwei „verweigerte“ Elfmeter erhitzen die Gemüter der blau-weißen Fans unter den 25.594 Zuschauern. Bochums Abstand auf den Relegationsplatz verringert sich auf sieben Punkte, Freiburg dagegen hält weiter Anschluss an die internationalen Plätze.
Mit einer stimmungsvollen Chorographie in Blau und Weiß startete das heutige Heimspiel des VfL Bochum gegen den SC Freiburg. Die Gäste warteten seit sechs Spielen auf einen Sieg. Zuletzt hatten die Hausherren nach dem Heimsieg gegen den FC Bayern München auswärts in Gladbach und zu Hause gegen Leipzig Niederlagen eingefahren.
Nach anfänglichem Herantasten beider Mannschaften wurde der VfL nach und nach spielbestimmender. Daraus ergab sich auch die erste Chance des Spiels durch Schlotterbecks Distanzschuss nach 13. Minuten auf dem Rasen. Freiburg brauchte 24. Minuten, bis VfL-Torwart Manuel Riemann beim Schuss von Doan erstmals zupacken musste. Das Team von Trainer Christian Streich versteckte sich nicht, auch wenn der VfL gerade bei schnellen Spielszenen druckvoller blieb.
Aus dem Nichts dann die Führung für die Gäste. In der 31. Minute nutze Eggestein die zweite Freiburger Chance zum 0:1. Danach wurde es hektisch. Bochum forderte nach einem Zweikampf, bei dem Ginter Broschinski an den Hals griff, Elfmeter. Doch Schiedsrichter Fritz verweigerte auch hier einen Strafstoß, wie zuvor bereits in der 28. Minute bei einem Handspiel von Sidillia. Den lautstarken Zorn der Bochumer Fans zog sich Schiedsrichter Fritz neben den beiden fehlenden Videoüberprüfungen und auch durch das „Zurückpfeifen“ eines schnell ausgeführten Freistoßes – Losilla lief frei auf das Freiburger Tor zu – auf sich.
Trotz dieser umstrittenen Szenen müssen sich die Spieler von VfL-Coach Thomas Letsch die Frage gefallen lassen, warum sie in der ersten Halbzeit nicht mehr aus knapp 60 % Ballbesitz und 8:4 Torschüssen gemacht haben, zumal Stöger in der 2. Minute der Nachspielzeit den Ausgleich per Kopf vergab.
Halbzeit: Bochum liegt unglücklich zurück
Mit einem Spielstand von 0:1 ging es in die zweite Halbzeit. Diese begann – wie zu Beginn der ersten Halbzeit – auf beiden Seiten zunächst unstrukturiert. Zudem musste Bochum eine personelle Veränderung verarbeiten. Für den Verletzten Oermann kam Hoffmann neu ins Spiel.
Doch nach ein paar Minuten war Bochum wieder richtig im Spiel und versuchte Druck aufzubauen. Aber erneut wurde de VfL prompt im eigenen Strafraum eiskalt erwischt. Der Ex-Bochumer Gregoritsch entwischte Ordets und köpfte in der 53. Minute zum 0:2 aus Bochumer Sicht ein.
Doch Bochum gab nicht auf. Nach 62. Minute Spielzeit belohnte sich der VfL: Ordets gelang nach einer Ecke per Kopf der Anschlusstreffer nach einer Ecke von „Mr. Standard“ Stöger. Das Tor gab den Bochumer Spielern zusätzlichen Aufwind und Thomas Letsch brachte zwei Mal neues Personal (Paciencia und Förster kommen für Broschinski und Förster). Auch der SC Freiburg wechselte zwei Mal doppelt (Muslija, Höler, Kübler und Röhl kommen).
Doch Bochum gab nicht auf. In der 54. Minute blockte Atubolu im SC-Tor einen strammen Distanzschuss von Masovic ab. In der 62. Minute belohnte sich der VfL: Ordets gelang der Anschlusstreffer nach einer Ecke von „Mr. Standard“ Stöger. Das Tor gab den Bochumer Spielern zusätzlichen Aufwind und Thomas Letsch brachte neues Personal (Paciencia und Daschner kahmen für Broschinski und Förster). Auch der SC Freiburg wechselte zwei Mal doppelt (Muslija, Höler, Kübler und Röhl kommen).
Die Schlussviertelstunde bringt mehrere VfL-Chancen hintereinander. Die blau-weißen Fans feuerten ihre Mannschaft, die auf die Ostkurve spielte, dabei lautstark an. Freiburg hatte kaum noch eigene Chancen und versuchte die Uhr – mit Auswechselungen und auch mit irregulären Zeitspiel – herunterzuspielen. Bochum warf noch einmal alles nach vorne und auch VfL – Torwart Riemann agierte weit in der Freiburger Hälfte als Flankengeber. Fast hätte Schlotterbeck in der 90. Minute den Ausgleich nach einer Flanke von Stöger erzielt. Doch der Ball ging knapp drüber. Dann kam die fünfminütige Nachspielzeit. Obwohl 24:9 Torschüsse, 12:5 Ecken und 59 % – 41 % Ballbesitz klar für den VfL sprachen, blieb der „Lucky Punch“ für sie aus.
Die zweite Niederlage in Folge an der Castroper Straße ist für den VfL bitter. Trotzdem gab es Applaus von den blau-weißen Fans, die einmal mehr über strittige Schiedsrichterentscheidungen gegen Bochum klagten. So siegte am Ende des 25. Spieltags die effizientere gegen die leidenschaftlichere Mannschaft im Vonovia Ruhrstadion.
(c) Ben W. / BOND
Letsch: „Wir sind selber dafür verantwortlich, dass wir verloren haben“
In der Pressekonferenz nach dem Spiel lobte Freiburgs Trainer Christian Streich die „tolle Atmosphäre“ und die „enorme Wucht“ der Bochumer Angriffe. „Wir sind selbst dafür verantwortlich, dass wir verloren haben“, äußerte Vf-Coach Thomas Letsch sich hingegen über die erneute Niederlage des VfL, „Trotz der Wucht fehlte die letzte Schärfe.“ Dabei verwies Letsch sowohl auf Probleme im Sturm als auch in der Abwehr. „Wir suchen den Fehler bei uns, auch wenn ich einige Schiedsrichter-Entscheidungen, anders sehe. Wir hatten es heute selber in der Hand und müssen jetzt wieder richtig ins Spiel kommen.“
Für den VfL Bochum geht es am kommenden Samstag, 16.03., zum Tabellenvorletzten Mainz, der SC Freiburg spielt kommenden Sonntag, 17.03. zu Hause gegen Tabellenführer Leverkusen und muss vorher noch international in London antreten.