Beitrag: VfL: Wachstum ist Mammutaufgabe, gerade aufgrund des Abstiegs
VfL Präsidium

(c) Sebastian Sendlak

Der VfL Bochum 1848 hat auf seiner diesjährigen Mitgliederversammlung am Dienstag die Bilanz eines intensiven Jahres gezogen. Trotz des Abstiegs aus der Bundesliga und der damit verbundenen finanziellen Einbußen hält der Club unbeirrt an seinem Wachstumskurs fest. Die Geschäftsführung betonte, dass der gezielte Auf- und Ausbau von Strukturen zwar Kosten verursache, aber „überlebenswichtig“ für die Zukunftsfähigkeit des Vereins sei.

Die wirtschaftlichen Herausforderungen sind dabei klar definiert: Während die VfL Bochum 1848 GmbH & Co. KGaA die Bundesliga-Saison 2024/25 mit einem Jahresüberschuss von +6,447 Millionen Euro abschloss, wird für die aktuelle Spielzeit in der 2. Bundesliga ein negatives Ergebnis von -4,520 Millionen Euro prognostiziertHauptursache für diese Differenz sind die massiven Einbußen bei den TV-Geldern und den Transfererträgen nach dem Abstieg.

Investitionen in die Zukunft und Strukturen

Dem steht ein gezielter Ausbau abseits des Platzes gegenüber. Die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Mitarbeitenden in der Verwaltung ist seit 2018/19 um 63 auf 150 Personen im Geschäftsjahr 2025/26 gewachsenDieser Anstieg wird als notwendige Professionalisierung und Investition in das Know-how des Clubs gesehenZwar steigt dadurch der Personalaufwand, doch die Strategie zielt darauf ab, die Quote der Verwaltungskosten im Verhältnis zu den Gesamterlösen von aktuell 13,7 % auf 11,5 % bis 12 % zu senken.

Die Früchte früherer Investitionen zeigen sich bereits in der Bilanz: Seit dem Aufstieg 2021 wurden 10 Millionen Euro in die Infrastruktur investiert, und die Finanzverbindlichkeiten konnten um 13 Millionen Euro reduziert werdenDas einst negative Eigenkapital wurde bis zum 30. Juni 2025 auf +9,7 Millionen Euro verbessertInsgesamt flossen 50 Prozent jedes eingenommenen Euros in den Lizenzetat und das Talentwerk. Eine gute Nachricht: Ende März 2026 ist der VfL Bochum schuldenfrei.

Rekorde bei Merchandising und Reichweite

Die breite Basis für diese finanziellen Anstrengungen bildet die wachsende Fanszene. Mit 32.755 Mitgliedern  verzeichnet der VfL eine starke Unterstützung. Auch im kommerziellen Bereich gab es Rekorde. Der Umsatz im Merchandising erreichte 2024/25 einen Höchstwert von 4,55 Millionen EuroZudem wurden über 850.000 Follower auf den Social-Media-Kanälen erreicht , und 4,3 Millionen Menschen nutzten die Website und VfL-App.

Das Talentwerk untermauert die Investition in die sportliche Zukunft: Die U19 und U17 belegen aktuell den zweiten Platz in ihren jeweiligen DFB-Nachwuchsliga-Vorrunden, während die U16 sogar die B-Junioren-Westfalenliga anführtZahlreiche Spieler waren 2024/25 für Nationalmannschaften im Einsatz, darunter Alessandro Crimaldi und Siyeong YangDarüber hinaus zeigt der VfL mit seinem sozialen Engagement, wie überlebenswichtig die Verwurzelung in der Stadt ist: Über den „Blau-Weißer Bewegungsraum“ wurden wöchentlich 1.058 Kinder erreicht, und durch die Becherpfandspende kamen 63.196 Euro für den guten Zweck zusammenDie Vereinsführung bekräftigte, dass der „Dreiklang“ aus Effizienz, Kontinuität und dem Streben nach mehr Qualität die Strategie sei, um den VfL dauerhaft im Profifußball zu etablieren.

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