Beitrag: Bochumer Projekte erhalten Anerkennung beim Westfälischen Preis für Baukultur
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Fritz Bauer Bibliothek, September 2023 © FRITZ BAUER FORUM | BUXUS STIFTUNG, Fotograf: Richard Lensit

Gleich drei Bochumer Bauwerke sind am Montag, 10. November, in Münster mit einer Anerkennung des Westfälischen Preises für Baukultur 2025 ausgezeichnet worden. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) würdigte damit Projekte, die städtebauliche, architektonische und gesellschaftliche Impulse für die Region setzen. Insgesamt wurden 15 Projekte in Westfalen ausgezeichnet – ein Fünftel davon stammt aus Bochum.

Fritz Bauer Forum (Bild): Vom Brutalismus-Bau zum Ort der Demokratie
Eine Anerkennung erhielt das Fritz Bauer Forum für Menschenrechte und Demokratie in Bochum-Laer. Die ehemalige Trauerhalle Ost, entworfen von Ferdinand Keilmann und 2015 unter Denkmalschutz gestellt, wurde durch das Architekturbüro Planplus für die Buxus-Stiftung umgebaut. Das brutalistische Gebäude mit markanten Sichtbetonfassaden und überarbeiteten Glasfenstern von Egon Becker wurde in ein Kulturzentrum mit Bibliothek und Veranstaltungsraum verwandelt. Die Jury lobte den sensiblen Umgang mit der Bausubstanz und die neue gesellschaftliche Bedeutung des Ortes.

KoFabrik: Gemeinschaftsprojekt mit urbaner Strahlkraft
Auch die KoFabrik in der Innenstadt erhielt eine Anerkennung. In den ehemaligen Gebäuden der Eisenhütte Bochum entstand in Kooperation mit der Stadt und der Montags-Stiftung ein lebendiger Ort für Arbeit und Begegnung. Neben Café, Ateliers und Werkstätten bietet eine Quartiershalle Raum für Veranstaltungen und Nachbarschaftsprojekte. Der Erweiterungsbau von Böll Architekten ergänzt den denkmalgeschützten Bestand um moderne Coworking-Flächen. Die Jury würdigte das Projekt als gelungenes Beispiel für gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung.

Anneliese Brost Musikforum Ruhr: Kultur und Architektur im Einklang
Als drittes Projekt wurde das Anneliese Brost Musikforum Ruhr ausgezeichnet. Der Bau des Architekturbüros Bez + Kock verbindet seit 2016 moderne Architektur mit einem historischen Sakralbau: Die ehemalige Marienkirche wurde in den Neubau integriert und dient heute als Foyer. Das Musikforum ist Heimstätte der Bochumer Symphoniker und bietet Platz für rund 1.000 Besucherinnen und Besucher. Die LWL-Jury hob den architektonischen Umgang mit der Kirche und die städtebauliche Wirkung des Gebäudes hervor.

Heike Möller, Leiterin des Amtes für Stadtplanung und Wohnen, zeigte sich erfreut: „Die Anerkennungen für diese drei Projekte verdeutlichen, wie vielfältig und lebendig die Baukultur in Bochum ist. Sie sind Ausdruck einer Stadt, die architektonische Qualität, gesellschaftliche Teilhabe und kulturelle Identität miteinander verbindet.“

Mit den Auszeichnungen bestätigt der LWL Bochums wachsende Rolle als Stadt mit hohem gestalterischem Anspruch und aktiver baukultureller Entwicklung.

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