
Bei 31,1 Prozent der Kinder in Bochum wurden schon vor der Einschulung Zahnfüllungen eingesetzt. Ein kariöses Milchgebiss kann weitreichende Folgen für die bleibenden Zähne haben.
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Karies zählt weiterhin zu den häufigsten Erkrankungen im Kindesalter. Laut der AOK-Analyse haben 45,8 Prozent der betroffenen Kinder ein bis drei Füllungen, weitere 21,8 Prozent sogar vier bis sechs.
Kock warnt: „Kariesprobleme müssen von Anfang an ernst genommen werden.“ Ein beschädigtes Milchgebiss könne Fehlstellungen der bleibenden Zähne, Schmerzen beim Kauen und sogar Sprachprobleme verursachen. Hauptursachen seien zuckerhaltige Snacks und Getränke.
Die Krankenkasse empfiehlt daher, schon früh auf fluoridhaltige Zahnpasta, eine zuckerarme Ernährung und regelmäßige Zahnarztbesuche zu achten.
Frühe Vorsorge entscheidend
Das Vorsorgeprogramm der gesetzlichen Krankenkassen beginnt bereits im sechsten Lebensmonat. „Je früher die Zahnpflege beginnt, desto besser – am besten ab dem ersten Zahn“, betont Kock. Gesunde Milchzähne seien wichtig, um spätere Zahn- und Kieferfehlstellungen zu vermeiden.
Ab dem sechsten Lebensjahr sollten Kinder mindestens zweimal jährlich zur Kontrolle. Besonders gefährdet sind die großen Backenzähne. Hier empfiehlt sich eine Fissurenversiegelung, die von den Krankenkassen bis zum 18. Lebensjahr übernommen wird.
Zahngesundheit in Kitas und Schulen
Zur Vorbeugung setzt Bochum auf Gruppenprophylaxe in Kitas und Schulen. Zahnärztinnen und Zahnärzte führen dort regelmäßig Untersuchungen, Beratungen und Putztrainings durch.
Diese Programme werden gemeinsam von Gesundheitsamt, Zahnärzteschaft und Krankenkassen getragen und sollen sicherstellen, dass Kinder von klein auf den richtigen Umgang mit Zahnbürste und Zahnpasta lernen. Ziel ist es, die Mundgesundheit dauerhaft zu verbessern – bevor Karies überhaupt entsteht.
