Schauspielhaus Bochum
(c) Sebastian Sendlak
CDU kritisiert Veranstaltungstitel am Tag der deutschen Einheit
Das Schauspielhaus Bochum präsentiert im November ein umfangreiches Programm aus Theater, Lesungen, Konzerten und Gesprächsformaten. Drei Premieren stehen auf dem Plan: Am 1. November zeigt Jette Steckel Das große Heft nach dem Roman von Ágota Kristóf, ab 22. November läuft das Familienstück Robin Hood in einer Bühnenfassung von Richard Gremel, und am 29. November feiert Amsterdam von Maya Arad Yasur in der Inszenierung von Sapir Heller Premiere.
Weitere Veranstaltungen sind das Festival Jetzt! Ein Wochenende fürs Klima (14.–16. November), Lesungen unter anderem mit Axel Hacke, Sophia Hunger und Andreas Wilink, sowie musikalische Formate wie Drag Voyage mit Vicky Voyage am 10. November und Songs & Lyrics by… am 21. November. Die Talk-Reihe Ein Gast. Eine Stunde lädt am 9. November den Journalisten Henning Sußebach ein.
Kritik aus der Stadtpolitik
Kritik kommt von der CDU Bochum. Anlass ist eine Veranstaltung in der Oval Office Bar am Schauspielhaus am 3. Oktober mit dem Titel „Deutschland muss sterben. Tresen gegen den Nationalfeiertag“. Laut CDU-Kulturpolitikerin Monika Czyz sei der Titel unangebracht: „Am 3. Oktober 1990 wurde aus zwei deutschen Staaten wieder einer. Es ist nicht verboten, Kritik zu äußern, aber unter dem Dach einer städtischen Einrichtung sollten Parolen wie ‚Deutschland muss sterben‘ keinen Platz finden.“
Der CDU zufolge überschreitet der Trägerverein KosmoPolis mit der Veranstaltung die Grenzen. CDU-Ratsfrau Irina Becker verweist auf problematische Liedtexte und fehlende Transparenz über den Vereinsvorstand. CDU-Fraktionschef Karsten Herlitz kündigte eine Anfrage im Haupt- und Finanzausschuss an. Unklar sei, ob die Veranstaltung mit öffentlichen Mitteln abgesichert oder mit Zustimmung des Intendanten durchgeführt werde.
Das Schauspielhaus reagierte bisher nicht öffentlich auf die Kritik. Das reguläre November-Programm läuft planmäßig weiter.