Manifesta
Wenn die europäische Wanderbiennale Manifesta im Sommer 2026 ins Ruhrgebiet kommt, wird Bochum einer der zentralen Schauplätze sein. Vier Kirchen im Stadtgebiet öffnen dann ihre Türen für Kunst, Geschichte und gesellschaftliche Debatten.
Zeitgenössische Kunst in Sakralräumen
In Bochum gehören die Gethsemane-Kirche, die Kunstkirche Christ-König, die St.-Ludgerus-Kirche und die St.-Anna-Kirche zu den Ausstellungsorten. Sie stehen exemplarisch für unterschiedliche Epochen der Stadtgeschichte: von der Notkirche nach dem Zweiten Weltkrieg über die schlichte Klosterarchitektur der 1930er-Jahre bis zu Nachkriegsmoderne und Arbeiterviertel-Tradition.
Die Kirchen werden nicht nur als architektonische Orte genutzt, sondern auch inhaltlich in die Biennale eingebunden. Themen wie Erinnerungskultur, Migration, Transformation des öffentlichen Raums und die Rolle von Kunst in gesellschaftlichen Prozessen stehen im Fokus.
Creative Mediators mit kuratorischer Verantwortung
Für die Gestaltung der Manifesta arbeiten acht sogenannte Creative Mediators. Sie entwickeln Programme und Projekte, die auf die Besonderheiten der jeweiligen Städte eingehen. Für Bochum bedeutet das: ortsspezifische Ausstellungen und Interventionen, die die Kirchenräume neu interpretieren und mit aktuellen Fragestellungen verknüpfen.
Die Manifesta läuft vom 21. Juni bis 4. Oktober 2026. Über 100 Tage lang sind in mehreren Städten der Region – darunter neben Bochum auch Essen, Gelsenkirchen und Duisburg – künstlerische und urbane Projekte zu sehen. Ziel ist es, die architektonischen und sozialen Veränderungen der Nachkriegszeit in der Region sichtbar zu machen.
Kooperation mit Stadt und Land
Hinter der Organisation stehen die International Foundation Manifesta (IFM), der Regionalverband Ruhr (RVR) sowie das NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft. Für die Durchführung wurde die Manifesta 16 Ruhr gGmbH gegründet.
Mit der Manifesta 16 wird Bochum 2026 für ein Sommerquartal zum internationalen Treffpunkt der zeitgenössischen Kunst. Kirchenräume werden dabei zu Bühnen für neue Perspektiven auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.