
Cheftrainer des VfL Bochum: David Siebers
(Foto: Sebastian Sendlak)
Nach drei Tagen Analyse trennt sich der VfL Bochum von Sportvorstand Dieter Hecking und Geschäftsführer Dirk Dufner. David Siebers übernimmt vorerst als Cheftrainer.
Der VfL Bochum trennt sich von Geschäftsführer Sport Dirk Dufner und Sportvorstand Dieter Hecking. Vorstandsvorsitzender Andreas Luthe erklärt: „Nach vielen Gesprächen sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass es richtig ist, Dirk Dufner und Dieter Hecking von ihren Aufgaben zu entbinden. Letztendlich war am Ende nicht mehr die volle Überzeugung da, dass wir mit den beiden den Turnaround schaffen.“
VfL Bochum setzt auf Impuls durch David Siebers
Mit der Trennung will der Verein einen neuen Impuls setzen. „Wir brauchen Punkte, wir brauchen einen positiven Turnaround, wir brauchen einen Impuls in der Mannschaft“, betont Luthe. Der Vorstandsvorsitzende lobt zugleich das vereinseigene Talentwerk: „David Siebers ist seit mehr als zehn Jahren beim VfL und hat mehrfach gezeigt, wie er seinen Mannschaften ein Gesicht geben kann. Ich bin überzeugt, dass er gemeinsam mit dem Trainerteam den Impuls geben kann.“
Siebers leitete am Morgen bereits sein erstes Training als Interimscoach. In seiner Vorstellung betont er, wofür der VfL Bochum stehen soll: „Das F im VfL steht für Fight – wir müssen wieder mehr kämpfen. Das L steht für Love – Leidenschaft und Freude. Und das V steht für Victory – wir wollen wieder Siege holen.“
Suche nach sportlicher Leitung läuft weiter
Die Suche nach einem neuen sportlichen Verantwortlichen läuft parallel. Luthe sagt: „Es ist nicht ausgeschlossen, dass noch ein neuer Trainer kommt. Aber wir haben mit David Siebers vereinbart, dass er die Mannschaft bis zur Länderspielpause betreut.“ Geschäftsführer Ilja Kaenzig bedankt sich ausdrücklich bei den beiden scheidenden Verantwortlichen für ihre Arbeit: „Im Fußball bleibt am Ende oft nur die Bilanz. Aber wir werden nicht vergessen, dass Dieter Hecking sich in einer schwierigen Situation vor den Klub gestellt hat.“
Auch Hecking verabschiedet sich mit einem Statement an die Fans: „Es war eine hochemotionale und intensive Zeit an der Castroper Straße. Leider ist uns der Klassenerhalt nicht gelungen. Dennoch werde ich den VfL weiter aufmerksam verfolgen und wünsche der Mannschaft viel Erfolg.“
Der gesamte Brief von Hecking an die Fans:
Liebe VfL-Fans,
ich möchte mich auf diesem Weg ganz herzlich bei euch bedanken.
Es war eine hochemotionale und intensive Zeit an der Castroper Straße, in der ich den VfL Bochum näher kennen lernen durfte und feststellen konnte, was für ein großartiger Verein er ist. Die Fans und Mitglieder, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Geschäftsleitung – allen voran Ilja Kaenzig –, der Staff, das Team hinter dem Team: diese Menschen machen den VfL aus und sorgen für eine lebendige Fußballkultur mitten im Ruhrpott. Mir hat die Leidenschaft imponiert, mit der alle angepackt haben, um den Klassenerhalt zu schaffen, die Unterstützung war immer da. Leider ist uns das nicht gelungen. Für mich persönlich eine Niederlage, bei der ich dennoch einen der großartigsten Momente meiner Karriere erleben durfte. Wie uns trotz des Abstiegs ein ganzes Stadion das Gefühl von Zusammenhalt gegeben hat, war schon einzigartig. Insofern fiel es mir leicht, den ehrlichen Appell an die Fans zu richten, dass wir versuchen würden, den entstandenen Schaden zu reparieren.
Nach dem holprigen Start in die aktuelle Saison muss ich konstatieren, dass es mir und uns nicht gelungen ist, jene positive Stimmung in Erfolgserlebnisse umzuwandeln. Das hatte vielfältige Gründe, die schon jetzt überall aufgelistet sind, aber unterm Strich bleibt nur ein Sieg aus fünf Spielen in der 2. Bundesliga. Auch davor kann man die Augen nicht verschließen. Ich möchte mich insbesondere bei meinem Trainerteam und dem Staff bedanken, die wirklich hervorragende Arbeit leisten. Der Mannschaft wünsche ich den größtmöglichen Erfolg, gleiches gilt für meinen Nachfolger. Der VfL wird immer einen besonderen Stellenwert für mich einnehmen, ich werde seinen Werdegang aufmerksam verfolgen. Die Daumen für das Spiel am Samstag sind gedrückt.
Es war mir eine Ehre. In diesem Sinne ein blau-weißes Glückauf!
Dieter Hecking