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Thyssen Krupp Steel
Die heiße Phase des Kommunalwahlkampfs in Bochum hat begonnen. Wenige Tage vor der Wahl positionieren sich die Parteien mit klaren Botschaften zu Bildung und Industriepolitik.
FDP: Kritik an Kita-Plänen der Landesregierung
FDP-Oberbürgermeisterkandidatin Susanne Schneider griff am Wochenende die schwarz-grüne Landesregierung scharf an. Hintergrund ist ein bislang nicht veröffentlichtes Eckpunktepapier, das Medienberichten zufolge vorsieht, Elternbeiträge auch in bislang beitragsfreien Kita-Jahren einzuführen, wenn Kinder mehr als 35 Stunden betreut werden. Zudem seien Einschnitte bei der Betreuungsqualität geplant.
Schneider sprach von einem „Frontalangriff auf die Bildungschancen“ und warnte vor steigenden Belastungen für Familien: „Die Kita-Politik von CDU und Grünen ist krachend gescheitert. Weniger Plätze, weniger Personal, weniger Qualität – und zugleich höhere Kosten.“ Sie forderte Transparenz vor der Wahl und kündigte an, dass es mit ihr als Oberbürgermeisterin keine Beitragserhöhungen geben werde.
Die FDP Bochum unterstützt zudem eine Petition des Landesvorsitzenden Henning Höne, mit der die Landesregierung aufgefordert wird, die Pläne zu stoppen.
CDU: Solidarität mit der Stahlindustrie
Die CDU setzte am frühen Morgen auf Nähe zu den Beschäftigten. Gemeinsam mit der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) verteilte CDU-Oberbürgermeisterkandidat Dr. Andreas Bracke Brötchen am Werkstor von thyssenkrupp Steel an der Essener Straße.
Bracke betonte seine persönliche Verbindung zum Unternehmen: „Während meines Maschinenbaustudiums habe ich Praktika bei thyssenkrupp absolviert. Für mich ist klar: Stahl muss Zukunft haben – auch in Bochum.“
Die CDA Bochum fordert einen verlässlichen Industriestrompreis, faire Wettbewerbsbedingungen und eine konsequente Förderung von grünem Stahl. Nur so könnten tariflich gut bezahlte Arbeitsplätze gesichert werden. Unterstützung kommt vom CDU-Europaabgeordneten Dennis Radtke, Bundesvorsitzender der CDA, der einen europäischen Stahlgipfel initiiert hat. Dieser solle konkrete Ergebnisse liefern, um Standorte wie Bochum langfristig abzusichern.
Endspurt im Wahlkampf
Während die FDP den Schwerpunkt auf frühkindliche Bildung legt, rückt die CDU die Zukunft der Industriearbeitsplätze in den Mittelpunkt. Beide Themenfelder sind in Bochum von hoher Bedeutung – angesichts des Fachkräftemangels in Kitas ebenso wie mit Blick auf die Unsicherheiten in der Stahlbranche.
Am Sonntag entscheiden die Wählerinnen und Wähler, welche Botschaften am meisten überzeugen konnten.
