Beitrag: Puppen, Politik und Parcours: Bochum richtet 49. Fritz-Wortelmann-Preis aus
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Heinrich der Fünfte - Schaper+Richter © Veronika Maslikova

Vom 18. bis 21. September wird Bochum erneut zur Bühne für das deutsche Figurentheater. Beim 49. Fritz-Wortelmann-Preis treten 18 Produktionen aus dem gesamten Bundesgebiet in drei Wettbewerbskategorien gegeneinander an. Das Spektrum reicht von Handpuppen und Marionetten über Objekttheater bis zu experimentellen Formaten mit sprechendem Gemüse.

Rund 100 Teilnehmer:innen reisen aus acht Bundesländern an. Sie konkurrieren in den Kategorien Professioneller Nachwuchs, Erwachsene Amateure sowie Jugendclubs und Schultheater. Ausrichter ist das Deutsche Forum für Figurentheater und Puppenspielkunst (dfp) im Auftrag der Stadt Bochum.

Vielfalt auf der Bühne

Die inhaltliche Bandbreite des Wettbewerbs ist auch in diesem Jahr groß: Themen wie mentale Gesundheit, gesellschaftliche Machtverhältnisse, Umweltfragen oder der Strukturwandel durch den Bergbau stehen ebenso im Fokus wie Klassikeradaptionen. So sind unter anderem Shakespeare („Der Sturm“), E.T.A. Hoffmann („Der Sandmann“) und Wilhelm Hauff („Das kalte Herz“) vertreten. Daneben gibt es ungewöhnliche Formate, etwa einen Parcours, bei dem die Zuschauer auf „intime Weise“ außerirdischem Leben begegnen.

Veranstaltungsorte und Zugang

Gespielt wird an verschiedenen Orten in der Stadt: im Schauspielhaus Bochum (Oval Office, Kammerspiele), im Rottstr 5 Theater, im Thealozzi, im ZEITMAULtheater sowie in der Rotunde, die während des Festivals als Zentrum für Begegnung und Austausch dient. Der Eintritt ist frei, eine Platzreservierung ist ab dem 18. August unter karten@fidena.de möglich.

Die Preisverleihung findet am 21. September in den Kammerspielen des Schauspielhaus Bochum statt. Vergeben werden Preisgelder in Höhe von jeweils 4.000 Euro in den Kategorien Amateure und Jugendclubs/Schultheater. Der professionelle Nachwuchs erhält keinen Geldpreis, dafür aber einen bezahlten Auftritt beim nächsten internationalen FIDENA-Festival 2026 – samt Festivalpass und Unterkunft.

Ein Preis mit Geschichte

Der Fritz-Wortelmann-Preis gilt als ältester Kulturpreis der Stadt Bochum. Benannt nach dem Theaterwissenschaftler Fritz Wortelmann, wurde der Wettbewerb 1959 ins Leben gerufen. Seitdem hat er sich als wichtiger Impulsgeber für das deutschsprachige Figurentheater etabliert. Gefördert wird der Wettbewerb unter anderem durch die Stadt Bochum, das Kulturministerium NRW und die Stiftung der Sparkasse Bochum.

Über die Auswahl der Beiträge entschied eine fünfköpfige Jury, darunter Vertreter:innen von Figurentheatern aus Magdeburg, Hamburg, Osnabrück und Berlin. Für Dramaturg Christofer Schmidt, der künftig die künstlerische Leitung des dfp übernimmt, zeigt die Auswahl: „Gerade der professionelle Nachwuchs aus Berlin präsentiert sich stark – trotz angespannter Förderlage.“

Weitere Informationen

Das vollständige Programm mit Spielzeiten, Altersfreigaben und Details zu den Produktionen wird im August veröffentlicht. Wer sich einen Überblick verschaffen will, kann dann das Programmheft online einsehen oder als PDF herunterladen.

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