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(c) Andreas Molatta , 04.12.2023 , Bochum , BOMA: Pauluskirche - Grabenstr.9 , Pastor Constantin Decker
In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Spaltung setzt die Veranstaltungsreihe „Das Ruhrgebiet spricht“ auf direkte Begegnung und respektvollen Austausch. Am Donnerstag, 22. August, findet im Innenhof der Pauluskirche in der Bochumer Innenstadt ab 16 Uhr ein Gesprächsnachmittag mit bis zu 200 Teilnehmenden statt. Ziel: weniger Polarisierung, mehr Zuhören.
Die Idee stammt vom mehrfach ausgezeichneten Format „Deutschland spricht“ der Wochenzeitung DIE ZEIT. Mit „Das Ruhrgebiet spricht“ geht nun erstmals eine regionale Variante an den Start. In Bochum wird das Projekt von Pfarrer Constantin Decker organisiert und durch den Bochum-Fonds unterstützt.
Der Ablauf ist bewusst einfach gehalten: Zwei Personen mit unterschiedlichen Meinungen werden zu einem Gespräch zusammengebracht. Grundlage ist ein kurzer Fragenkatalog mit sechs Thesen. Die Gespräche finden im direkten Austausch statt – persönlich, unmoderiert und auf Augenhöhe.
Teilnehmen können Menschen verschiedener Altersgruppen, politischer Ansichten und Lebenswirklichkeiten. Voraussetzung ist eine Anmeldung über die Website dasruhrgebietspricht.de.
„Gerade in gesellschaftlich angespannten Zeiten wollen wir Räume schaffen, in denen ein echtes Zuhören wieder möglich ist“, sagt Pfarrer Decker. „Nicht übereinander reden, sondern miteinander – das ist unser Ziel.“
Das Projekt wird nicht nur in Bochum, sondern auch in Dortmund, Duisburg und Essen umgesetzt. Getragen wird die Initiative von den evangelischen City- und Stadtkirchen dieser Städte. In Bochum zählen neben dem Bochum-Fonds auch das Schauspielhaus, die Volkshochschule, die Diakonie Ruhr und der Regionalverband Ruhr zu den Unterstützern.
Mitten im städtischen Alltag soll so ein Raum für Begegnung und Austausch entstehen – ohne Moderationsbühne, aber mit klarem Anspruch: mehr Verständnis für unterschiedliche Perspektiven.
Hintergrund:
Die Aktion ist Teil einer wachsenden Bewegung gegen gesellschaftliche Spaltung. Studien zeigen, dass persönliche Begegnungen ein wirksames Mittel sein können, um Vorurteile abzubauen und Dialogfähigkeit zu stärken. „Das Ruhrgebiet spricht“ will diesen Ansatz lokal erfahrbar machen – konkret, niedrigschwellig und öffentlich sichtbar.