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Das Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte präsentiert im August im Rahmen der Reihe „Schaufenster Stadtgeschichte“ einen seltenen „Wiederaufbauplan von 1945“. Der Plan kann in den Räumen an der Wittener Straße 47 besichtigt werden, der Eintritt ist frei.
Das historische Dokument stammt aus einer Zeit, in der Bochum nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Trümmern lag: Schätzungsweise 550.000 Bomben hatten die Stadt seit 1940 getroffen, große Angriffe 1943 und 1944 zerstörten weite Teile der Innenstadt.
Bereits im Juli 1945 legten die städtischen Oberbauräte Grothe und Meyer sowie Stadtbaumeister Sepp Spannmacher – alle schon während der NS-Zeit im Amt – Ideen für den Wiederaufbau vor. Viele Elemente des Plans, darunter die Verbreiterung von Straßen, der Neubau eines Schwimmbads, die Neugestaltung des Hauptbahnhofs und ein geplanter „Königsplatz“ an der Königsallee, gehen vermutlich auf NS-Planungen von 1944 zurück.
Zur Ausführung kam dieser Entwurf nicht. Ab 1946 prägte Stadtbaurat Clemens Massenberg mit einem neuen Neuordnungsplan den Wiederaufbau. Dieser sah unter anderem die Anlage des Innenstadtrings und die Verlegung des Hauptbahnhofs vor und wurde 1948 als erster seiner Art in einer NRW-Großstadt verabschiedet.
Weitere Informationen: www.bochum.de/stadtarchiv