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Fritz Bauer Bibliothek, September 2023 © FRITZ BAUER FORUM | BUXUS STIFTUNG, Fotograf: Richard Lensit
Das Fritz Bauer Forum lädt zum Filmfestival „UNLIMITED HOPE“ und Zeitzeugenvortrag ein – mit Geschichten über Widerstand, Überleben und Erinnerungskultur.
Vom 4. bis 7. September 2025 wird das Fritz Bauer Forum in Bochum zur Bühne für bewegende Geschichten über Krieg, Genozid und soziale Ungleichheit. Das Filmfestival „UNLIMITED HOPE“ sowie ein Zeitzeugenvortrag im Vorfeld widmen sich individuellen Erfahrungen mit Unrecht und dem Kampf um Gerechtigkeit. Das Programm reicht von internationalen Filmvorführungen bis hin zur kritischen Auseinandersetzung mit dem NS-Erbe – begleitet von Gesprächsformaten und einer Preisverleihung.
Festivalauftakt in Bochum und Dortmund
Das Festival „UNLIMITED HOPE“ startet am 4. September mit zwei Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten: Am Vormittag läuft im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund die erste Vorstellung, am Abend findet die feierliche Eröffnung im Fritz Bauer Forum in Bochum statt. Gezeigt wird der Film „Kein Land für niemand“, der sich kritisch mit der europäischen Migrationspolitik auseinandersetzt. Der Eintritt ist frei, Spenden zugunsten der Organisation „Sea Watch“ sind willkommen.
Das Filmfestival versteht sich als Plattform für Geschichten von Widerstand, Selbstbehauptung und Überleben. Im Fokus stehen dabei Filme, die nicht nur von Leid berichten, sondern individuelle Perspektiven sichtbar machen und künstlerisch weiterentwickeln. Menschen, die Erfahrungen mit Genozid, Krieg oder sozialer Ungleichheit gemacht haben, kommen hier zu Wort – jenseits stereotyper Opferdarstellungen.
Breites Filmprogramm und Preisverleihung
An den Folgetagen – dem 5. und 6. September – werden im Fritz Bauer Forum sowohl Kurz- als auch Langfilme gezeigt. Zwei Säle stehen für das vielfältige Programm zur Verfügung. Ergänzend dazu präsentiert das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund an beiden Abenden Filme mit Fußballbezug, jeweils ab 19 Uhr. Die gezeigten Produktionen greifen Themen wie Rassismus, Ausgrenzung oder Solidarität im Sport auf.
Den Abschluss des Festivals bildet die Verleihung des Human Rights Film Awards am 7. September. Vergeben wird die Auszeichnung in den Kategorien „Bester Kurzfilm“ und „Bester Langfilm“. Veranstalter sind die BUXUS STIFTUNG und das BERG INSTITUT. Nach der Preisverleihung werden die prämierten Werke noch einmal auf großer Leinwand gezeigt.
Zeitzeugenvortrag im August
Bereits einen Monat vor dem Festival, am 7. August, lädt das Fritz Bauer Forum zu einer besonderen Veranstaltung ein: Der Jurist und ehemalige Bochumer Richter Ralf Feldmann spricht unter dem Titel „Erfolgsgeschichte oder langer Weg?“ über die Auseinandersetzung der Justiz mit dem nationalsozialistischen Unrecht. Beginn ist um 18 Uhr, der Eintritt ist frei.
Feldmann, der von 1976 bis 2013 Richter in Bochum war, wirft einen kritischen Blick auf die Justizgeschichte der Bundesrepublik. Lange Zeit habe sich die Justiz selbst als Opfer des Nationalsozialismus verstanden, sagt er – ein Selbstbild, das einer genauen historischen Prüfung nicht standhalte. Sein Vortrag beleuchtet die schwierige Aufarbeitung aus lokalhistorischer Perspektive und stellt die Frage, wie weit die Justiz tatsächlich gekommen ist.
Plattform für Erinnerung und politische Bildung
„UNLIMITED HOPE“ will mehr sein als ein Filmfestival: Es versteht sich als Raum für politische Bildung, künstlerische Reflexion und lebendige Erinnerungskultur. Die Veranstaltungen richten sich an ein breites Publikum, darunter auch junge Menschen und Schulklassen. Weitere Informationen zu den Filmen, den Veranstaltungsorten und den Zugangsmöglichkeiten finden sich auf den Webseiten der Veranstalter.