Beitrag: NRW-Hochschulen entwickeln eigene KI-Lösung – datensicher und unabhängig
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Als Pilothochschule macht sich die Ruhr-Universität unabhängiger von kommerziellen KI-Anbietern. © RUB, Marquard

Mit dem Projekt Open Source-KI.nrw (OSKI.nrw) steht Hochschulen in Nordrhein-Westfalen erstmals ein eigenes Sprachmodell zur Verfügung. Entwickelt in Kooperation zwischen der Ruhr-Universität Bochum und der Universität zu Köln, soll das Vorhaben digitale Unabhängigkeit und Datenschutz in Forschung, Lehre und Verwaltung stärken.

Herzstück des Projekts ist das europäische Sprachmodell Mistral Small 3.2 Instruct, das im Hochleistungsrechenzentrum „Ramses“ der Universität zu Köln betrieben wird. Das Modell gehört zur Kategorie der Open-Weight-Systeme. Diese ermöglichen eine lokale Nutzung und Weiterentwicklung, auch wenn Quellcode und Trainingsdaten nicht offenliegen. Die entscheidenden Parameter – das sogenannte gelernte Wissen – sind jedoch öffentlich verfügbar.

Die Ruhr-Universität Bochum ist Pilothochschule. Über den Dienst GPT@RUB können Hochschulangehörige seit dem Wintersemester 2024/25 auf verschiedene KI-Modelle zugreifen, darunter ChatGPT von OpenAI und Open-Source-Alternativen wie Mistral.

Projektleiter Martin Bovermann betont den Nutzen: „Die Daten bleiben in NRW. Das ist entscheidend für Forschung mit sensiblen Inhalten und ein Fortschritt in Richtung digitaler Souveränität.“

Das Projekt wird vom NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft gefördert. In der Pilotphase sollen Leistungsdaten gesammelt werden, um den Rechenbedarf für einen späteren landesweiten Zugang zu ermitteln. Langfristig soll ein eigenes, datensicheres Sprachmodell für alle Hochschulen in Nordrhein-Westfalen etabliert werden – als Alternative zu kommerziellen KI-Diensten.

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