
Erich-Gottschalk-Platz
Eröffnung des Erich-Gottschalk-Platzes in Bochum am 26.06.2025. +++ Foto: Lutz Leitmann/Stadt Bochum
Erinnerungs- und Lernort eingeweiht
An der Castroper Straße/Blumenstraße wurde am 26. Juni der neugestaltete Erich-Gottschalk-Platz offiziell eingeweiht. Die Fläche wurde zu einem öffentlichen Erinnerungs- und Lernort umgestaltet, der an den jüdischen Fußballspieler Erich Gottschalk und den Verein TuS Hakoah Bochum erinnert.
Künstler Marcus Kiel entwarf eine begehbare Installation aus roten Ziegeln in U-Form. Die Struktur öffnet sich zur Castroper Straße und verweist damit symbolisch auf historische Orte wie das frühere Vereinsheim von Hakoah, die neue Synagoge und das VfL-Stadion. An den Außenwänden sind Schaukästen mit historischen Dokumenten angebracht.
Ein Ort für Erinnerung und Haltung
Oberbürgermeister Thomas Eiskirch betonte bei der Eröffnung die Bedeutung des Platzes als Zeichen gegen Antisemitismus und für eine demokratische Gesellschaft. Paul van de Vooren, Neffe von Erich Gottschalk, und Leonid Chraga, Vorsitzender des TUS Makkabi Bochum, erinnerten an das Leben Gottschalks und die Geschichte des jüdischen Sports in Bochum. Chraga hob hervor, dass der Verein heute als Teil der Stadtgesellschaft sichtbar sei.
Das Projekt entstand in Kooperation der Stadt Bochum mit dem Fanprojekt Bochum, der AWO Ruhr-Mitte und dem Jugendamt. Fußballfans des VfL Bochum und die Faninitiative Bochum e.V. waren aktiv an der Umsetzung beteiligt. Auch die Deutsche Fußball-Liga (DFL), der VfL Bochum 1848, der Umweltservice Bochum (USB) und Spendenaktionen unterstützten das Vorhaben finanziell.
Erich Gottschalk führte 1938 den Verein Schild Bochum zur deutschen Meisterschaft im Schildverband – dem einzigen Meistertitel einer Bochumer Mannschaft. Viele Mitglieder des Vereins wurden in der NS-Zeit verfolgt. Mit dem Erich-Gottschalk-Platz wird dieser Teil der Stadtgeschichte nun dauerhaft sichtbar gemacht.