Bochum verliert einen engagierten Mitbürger und leidenschaftlichen Mentor
Bochum nimmt Abschied von Erwin Steden. Der langjährige Jugendleiter des VfL Bochum 1848 und engagierte Sozialdemokrat ist im Alter von 91 Jahren verstorben. Neben seiner jahrzehntelangen Arbeit im Sport hinterlässt er auch in der politischen und sozialen Landschaft der Stadt tiefe Spuren.
Steden prägte über ein halbes Jahrhundert die Jugendarbeit beim VfL Bochum. Als Jugendleiter begleitete er Generationen junger Spieler, organisierte internationale Jugendbegegnungen und war als Stadionsprecher über 30 Jahre lang eine bekannte Stimme an der Castroper Straße. Für sein Engagement wurde er vielfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz und der Goldenen Grubenlampe des Vereins.
Auch außerhalb des Spielfelds war Steden aktiv. Über 62 Jahre lang war er Mitglied der SPD, hielt leidenschaftliche Vorträge zur Demokratie und setzte sich für die politische Bildung junger Menschen ein. Serdar Yüksel, SPD-Bundestagsabgeordneter aus Bochum, erinnert an Steden als „einen Menschen mit einem unermesslich großen sozialen Herzen“.
„Erwin war Mentor, Demokrat und Freund“, so Yüksel weiter. „Er führte junge Menschen durch Patenschaften ans Leben heran, warnte vor den Gefahren von Krieg und Diktatur und war in vielen Stadtteilen präsent – etwa im Jago oder im Taubenschlag, wo er stets ein offenes Ohr hatte.“
Mit Erwin Steden verliert Bochum eine prägende Persönlichkeit des Ehrenamts, die generationsübergreifend wirkte. Der VfL Bochum, die Sportjugend Bochum und viele Wegbegleiter trauern gemeinsam mit seiner Familie. Sein Wirken bleibt ein Beispiel für bürgerschaftliches Engagement und sozialen Zusammenhalt.