Ein Abend im Zeichen der immersiven Kunst: Mit der Präsentation von „DECONSTRUCTURAL.SHIFT“ haben das Planetarium Bochum, die Fachhochschule Dortmund und die Folkwang Universität der Künste am Dienstag, 13. Mai, das zehnjährige Bestehen ihrer Zusammenarbeit gefeiert. Gezeigt wurden experimentelle Arbeiten unter der Kuppel des Sternentheaters – eine Kombination aus Klang, Projektion und Raumwirkung.
Die gezeigten Produktionen basieren auf einer preisgekrönten Full-Dome-Show von Rocco Helmchen, einem Absolventen der FH Dortmund. Sechs aktuelle Studierende des Studiengangs „Film & Sound“ schnitten das vorhandene Videomaterial neu, interpretierten es um und gestalteten eigene Soundtracks. Auf neues Bildmaterial wurde bewusst verzichtet – aus Zeitgründen, wie aus früheren Produktionen bekannt. Elemente wie fliegende Kugeln oder das Eintauchen in tiefe Sphären fanden dabei den meisten Anklang bei den Studenten.
Die Umsetzung erfolgte zunächst in einem kleineren Modellraum der Hochschule – mit 18 Lautsprechern. Im Planetarium Bochum erwartete die Studierenden dann ein anderes Maß: 58 Lautsprecher und deutlich mehr Raum. „Wenn man das erste Mal hier hört, was man produziert hat, ist das schon ein Unterschied“, so einer der Beteiligten. Nach ersten Probeläufen waren noch klangliche Anpassungen notwendig, um das Sounddesign auf die Gegebenheiten des Raumes abzustimmen.
Zufrieden zeigten sich die Studierenden mit ihren Ergebnissen. Der Fokus ihrer Ausbildung liegt auf Tonbearbeitung für Filme – meist mit deutlich geringeren technischen Mitteln. Das Planetarium bot damit nicht nur eine kreative Plattform, sondern auch eine praxisnahe Erfahrung für spätere Berufsfelder, in denen Sound für Kino und audiovisuelle Medien erzeugt wird.
Das Bochumer Planetarium hat sich in den letzten Jahren als bundesweit relevanter Ort für immersive Kunst etabliert. Es ist regelmäßig Gastgeber für experimentelle Formate, etwa beim DIVE-Festival im Herbst. Auch diese Veranstaltung zeigte erneut, wie sich Wissenschaft, Technologie und Kunst produktiv verbinden lassen.