Die Treibhausgasemissionen im Ruhrgebiet sind in den vergangenen zehn Jahren deutlich gesunken. Laut aktueller Bilanz des Regionalverbandes Ruhr (RVR) wurden im Jahr 2022 rund 82 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente freigesetzt – 21 Prozent weniger als 2012. Auch Bochum profitiert von dieser Entwicklung.
Der Energieverbrauch im gesamten Ruhrgebiet belief sich 2022 auf rund 230 Terawattstunden. Trotz Bevölkerungs- und Beschäftigungszuwachs wurde der Endenergieverbrauch um 14 Prozent gesenkt. Wesentlich zur Reduktion trug der Ausbau erneuerbarer Energien bei, insbesondere bei der Stromversorgung. Auch äußere Faktoren wie die Pandemie und die Energiekrise nach dem Ukraine-Krieg hatten Einfluss.
In Bochum unterstützt die Stadt diese Entwicklung durch Maßnahmen zur Gebäudesanierung, Solarenergie und Mobilitätswende. Projekte wie „Klimafit Ruhr“ fördern diesen Wandel gemeinsam mit Handwerk und Stadtverwaltung. Die Fortschreibung der regionalen Bilanz zeigt auch: Erste Kommunen im Revier erzeugen inzwischen mehr grünen Strom als sie selbst verbrauchen.
Zentrale Datenerhebung durch den RVR erlaubt es Städten wie Bochum, Klimastrategien gezielter umzusetzen. Alle zwei Jahre wird die Bilanz aktualisiert und liefert vergleichbare Daten zu Energieverbrauch und Emissionen in Bereichen wie privaten Haushalten, Industrie oder öffentlicher Infrastruktur.
Großprojekte wie schwimmende Solaranlagen in Wesel oder Solarparkflächen in Essen und Fröndenberg markieren eine technische Weiterentwicklung, die auch für Bochum denkbar ist. Der RVR arbeitet zudem an der gezielten Vergabe eigener Flächen für Wind- und Solarkraft.
Die nächste regionale Szenarienentwicklung ist bis Spätsommer 2025 geplant. Sie soll aufzeigen, welche Maßnahmen nötig sind, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Bochum wird ein Teil dieser langfristigen Strategie bleiben.