Der VfL Bochum 1848 erleidet bei SV Werder Bremen Schiffbruch. Eine Antwort auf die erneute Niederlage hat keiner auf Bochumer Seite.
In Bremen hat erst zehnmal Punkte für den VfL Bochum 1848 gegeben. Das hat sich auch am 30. Spieltag nicht ändern. Die Bochumer haben nach einer Rudelbildung der darauffolgenden Gelb-Roten Karte das Spiel in Unterzahl zünde bringen müssen. Am Ende hat Werder 1:0 gewonnen.
Bochum startet gut in Bremen
Am 30. Spieltag muss der VfL Bochum 1848 beim SV Werder Bremen antreten. An der Weser hat der VfL von bisher 71 Pflichtspielen gerade einmal zehn für sich entscheiden können. Davon hat Werder 45 gewonnen. Entsprechend ist das für die Blau-Weißen keine gute Ausgangsposition. Das weiß auch Cheftrainer Dieter Hecking, zumal der VfL beim Hinspiel im heimischen Stadion ebenfalls nicht gepunktet hat: „Werder spielt eine Saison, wie sie im Vorhinein vermutlich angedacht war. (…) Mit Ole Werner steht ein sehr angenehmer Kollege an der Seitenlinie, der genau weiß, was er zu tun hat, und die Mannschaft spürt das auch.“

Daher ist von einem offensiv geprägten Spiel auszugehen, auch wenn Myron Boadu mit nach Bremen gereist ist. Für Hecking gilt es, die Energie und den Ehrgeiz des jungen Spielers in die richtigen Bahnen zu lenken. Ebenfalls fehlen die gelbgesperrten Ivan Ordets und Matus Bero. Koji Miyoshi ist im Aufbautraining und ebenfalls nicht dabei. So wird es im Weserstadion ein offensiv geprägtes Spiel, da Werder von Europa träumen kann und der VfL zumindest im Saisonschlussspurt dringend Punkte benötigt.
Motiviert steigt der VfL in das Geschehen im Weserstadion ein. Doch die erste große Chance hat Werders Marvin Ducksch. Allerdings schießt Ducksch über das Tor, weshalb Timo Horn erst einmal nicht eingreifen muss. Auf Seiten des VfL hat Felix Passlack wenige Minuten später dieselbe Situation und schießt ebenfalls über den Kasten von Michael Zetterer. Allerdings bleiben die Grün-Weißen am Ball und setzen die Abwehr weiterhin unter Druck. Auch die Ecke von Maximilian Wittek kann Zetterer erneut klären.
(c) Sebastian Sendlak / BOND
VfL hält Werder im Zaum
In der 23. Minute gibt es einen Freistoß für Bochum. Wittek führt den Freistoß aus, schießt aber über das Tor. Aufseiten der Hausherren hat es ebenfalls gute Chancen gegeben. Diese werden, wenn die Abwehr nicht schnell genug schaltet, von Horn entschärft. Die Gäste machen in den ersten 45 Minuten eine gute Figur und machen es den Gastgebern schwer, in dem sie den Spielaufbau stören. Zwar sieht Sissoko nach einem Foul an Agu Gelb, doch zuvor gibt es ebenfalls eine Gelbe Katze für Bremens Mitchell Weiser.
Um reine reelle Chance auf drei Punkte zu haben, müssen die Bochumer anstatt einen Pass mehr zu machen, schneller zum Abschluss kommen. Zwar haben sie sie mit 5:7 Torschüssen einen kleinen Pluspunkt, doch das muss nicht nur bei einem Versuch bleiben.
Nach dem Seitenwechsel geht es da weiter, wo die ersten 45 + 1 Minute aufgehört haben. Zwar bekommen die Bremer einen Freistoß, doch Horn kann hier die Situation klären. In der 51. Minute haben die Bremer weiterhin den Vorwärtsgang drin. Oliver Burke ist vor dem Bochumer Kasten alleine. Doch zum Abschluss kommt es nicht, da Ducksch nicht an den Ball kommt. Allerdings können die 42.100 im Weserstadion unkten. Ducksch kommt jedoch in der 55. Minute zum Abschluss und steht im Abseits. Kein 1:0 für die Hansestädter.
Werder kommt stark in zweite Halbzeit
Bochum kommt ebenfalls mit Kampfgeist aus der Kabine, doch an Chancen ist in den ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte nicht viel da. In der 60. Minute wechselt Hecking Gerrit Holtmann gegen Myron Boadu aus. Vorne wird entsprechend auf eine Dreier-Kette von Boadu, Hofmann und Masouras gesetzt. Daraufhin wechselt Werner gleich dreifach aus. Marvin Ducksch, Oliver Burke und Jens Stage verlassen den Rasen. Neu ins Spiel kommen Justin Njinmah, Maro Grüll und Leonard Bittencourt.
Agus kommt in der 70. Minute erneut zu einem Torschuss, der jedoch von Bernardo erst geklärt scheint und doch hat Njinmah seinen Fuß im Spiel. Diese Aktion kann Horn gut parieren. Der SV bleibt allerdings weiterhin gefährlich vor dem Tor und der VfL zeigt besonders nach dem Treffer zwar immer noch Willen, doch längst nicht mehr so dominant, wie in der ersten Halbzeit. Dreifach-Wechsel nun beim VfL: Samuel Bamba, Moritz Broschinski und Erhan Masovic kommen für Georgios Masouras, Tim Oermann und Philipp Hofmann ins Spiel.
Der Wechsel bringt beim VfL nichts. Stattdessen ist Mitchell Weiser alleine vorm Tor und lässt die Fans jubeln. Doch der Videoassistent schaltet sich ein. Auf dem Platz wurde auf kein Tor entschieden und ein Abseits wird überprüft. Die Entscheidung fällt zu Gunsten der Bremer aus. 1:0 ist der neue Spielstand. Danach kommt es auf dem Feld zum Gerangel, was bei Niklas Stark Gelb bedeutet. Sissoko hingegen, der im Spielverlauf immer aggressiver spielt und meckert, sieht nun Gelb-Rot. Bochum ist nun in Unterzahl.
Keine Erklärung für erneute Niederlage
Hecking zieht den letzten Wechsel: Für Maximilian Wittek kommt Mats Pannewig. Der Unparteiische lässt acht Minuten nachspielen.
Am Ende geht das Duell, in dem der VfL besonders in der ersten Halbzeit einen starken Auftritt gezeigt hat, 1:0 zugunsten der Bremer aus.
Aus Bochumer Sicht ist erneut nichts zählbares herausgekommen. Sportdirektor Dirk Dufner, Trainer Dieter Hecking sowie die Spieler Bernardo und Philipp Hofmann sind sichtlich ratlos und sind enttäuscht. Stürmer Hofmann findet selbst kaum Worte und eine passende Erklärung: „Wir haben eine überragende erste Halbzeit gespielt und genau das gemacht, was wir uns vorgenommen haben: Bremen gestresst. Wir waren ab 75. nicht mehr so griffig. Das Tor ist ein Bitteres, weil Wittek Tor aufhebt.“
auch Bernardo findet keine richtig Erklärung für die erneute, punktuelles Ausbeute am Spieltag: „Wir kreieren keine großen Chancen, manchmal reicht eine Flanke. Wir haben unseren Weg bisher nicht gefunden.“ Dennoch möchte Bernardo den Kampf nicht aufgeben, da der VfL noch vier Endspiele hat. „Wir müssen und wollen gewinnen.“