Timo Horn (VfL Bochum 1848)
(c) Jenny Musall
Der Spielverlauf kam nicht überraschend. Bochums Trainer Uwe Rösler hatte bereits auf der Pressekonferenz am Donnerstag genau diese Art von Partie angekündigt. Ein intensives Spiel mit Phasen unter Druck, wenig Raum und hoher Bedeutung der Defensive. Die Mannschaft setzte diesen Plan konsequent um.
Bochum begann konzentriert und zeigte vor allem zu Beginn der ersten Halbzeit eine stabile Ordnung. Die Abwehr stand kompakt, die Abstände zwischen den Ketten passten, aber es fehlte eine klare offensive Vorgabe. In dieser Phase gelang es, Hannovers Spiel früh zu stören und eigene Akzente durch Konter zu setzen. Auch zum Ende der ersten Hälfte hatte Bochum eine stärkere Phase, in der Entlastung gelang und der Gegner vom eigenen Strafraum ferngehalten wurde.
Nach dem Seitenwechsel übernahm Hannover zunehmend die Spielkontrolle. Der Ballbesitz sprach klar für die Gäste. Bochum zog sich phasenweise zurück und verteidigte tief. Dabei blieb die Defensive weitgehend stabil, auch wenn es zwei Situationen gab, in denen Fortuna eine Rolle spielte. In diesen Momenten fehlte Hannover die letzte Konsequenz im Abschluss.
Im Mittelpunkt stand jedoch Timo Horn. Der Bochumer Torhüter erwischte einen nahezu perfekten Tag. Er strahlte Ruhe aus, war bei Distanzschüssen aufmerksam und behielt auch in Eins-gegen-eins-Situationen die Übersicht. Der gehaltene Elfmeter war zwar spielentscheidend, stellte für Horn aber eher einen der leichteren Eingriffe dar. Insgesamt vereitelte er mehrere klare Möglichkeiten und wurde folgerichtig zum „Men of the Match“ gewählt.
Bochum blieb auch in der Schlussphase diszipliniert. Wie schon zu Beginn und zum Ende der ersten Halbzeit setzte das Team auch zum Ende der Partie noch einmal offensive Nadelstiche. Hannover hatte insgesamt mehr vom Spiel, fand aber kaum Lösungen gegen die gut organisierte Bochumer Defensive.
Am Ende stand ein Ergebnis, das den Spielverlauf nicht ganz widerspiegelte, was letztendlich für Bochum einen klaren Punkt-Gewinn einbrachte. Hannover mit mehr Ballbesitz und längeren Druckphasen, Bochum mit klarer defensiver Struktur, hoher Laufbereitschaft und einem Torhüter in Topform. Genau dieses Szenario hatte Uwe Rösler im Vorfeld angekündigt. Seine Mannschaft bestätigte die Einschätzung auf dem Platz.
