Beitrag: Bochumer Thriller „SOLON“ startet im Kino – Regisseur Samir Saad über 30 Jahre Filmidee
Regisseur Samir Saad begrüßte die Gäste auf dem roten Teppich

(c) Sebastian Sendlak

Mit „SOLON“ feiert Bochum seinen neuen Thriller: Regisseur Samir Saad bringt nach drei Jahrzehnten seine Filmidee auf die Leinwand und verwandelt die Stadt in eine facettenreiche Bühne.

„SOLON“, das Bochumer Filmprojekt „Eine Stadt dreht einen Film“, startet am 6. November bundesweit in ausgewählten Kinos. Regisseur Samir Saad, der bereits seit über 30 Jahren an der Idee gearbeitet habe, zeige darin eine spannende, urban geprägte Geschichte mit starken Frauenrollen und komplexen moralischen Konflikten. Die Premiere am 4. November im UNION Kino würdige die Beteiligten und die Stadtgesellschaft, die Bochum als Kulisse für den genreübergreifenden Thriller zur Projektionsfläche menschlicher Schicksale mache.

30 Jahre Idee und starke Frauenfiguren

„Die Kernidee zu „SOLON“ ist über 30 Jahre alt und stammt aus meiner Zeit als Filmstudent. Ich habe sie immer wieder weiterentwickelt“, sagt Regisseur Samir Saad. Als bedeutsam sei die Entscheidung gewesen, die ursprünglichen männlichen Hauptfiguren in weibliche Rollen zu verwandeln, was den Film aus seiner Sicht „viel lieber und spannender“ mache.

Die Umsetzung sei durch zahlreiche Kontakte ermöglicht worden: Lukas Rüger und Ceron von Living Room, Gaul und Five sowie die Initiatoren des Zeltfestival Ruhr hätten Türen geöffnet. Auch die Stadtwerke hätten sich kooperativ gezeigt und die Produktion unterstützt. Saad erklärt, dass der Film trotz der Komplexität der Handlung kohärent sei, und empfiehlt, ihn bei Bedarf mehrfach anzusehen, um die verzweigten Handlungsstränge vollständig zu erfassen.

Bochum als Bühne und urbane Kulisse

„SOLON“ präsentiere Bochum als zentrale Kulisse und verbinde verschiedene Schauplätze wie das Dach des Exzenterhauses, das Gelände des Zeltfestival Ruhr, die Sparkasse Bochum und den Campus der Ruhr-Universität. Die Stadt werde damit zu einem integralen Bestandteil der Handlung, die die Menschen in moralische und emotionale Grenzsituationen führt.

Die Handlung greift Elemente der antiken Sage von Solon und Kroisus auf und thematisiere Wünsche nach Rache, Macht, Erkenntnis, Liebe und Vergebung. Im Zentrum steht ein Café, an dem sich die Wege der Hauptfiguren Christopha (Alexia von Wismar) und Isabelle (Sarah Stork) kreuzen, während weitere Figuren miteinander verbunden werden. Ein missglückter Coup löst eine Reihe unerwarteter Ereignisse aus, die die Stadt als Projektionsfläche menschlicher Konflikte zeigt.

Engagement und Kreativität hinter der Kamera

Die Realisierung des Films sei das Ergebnis des Engagements vieler Beteiligter. Neben Regisseur Samir Saad koordinieren Produzent Lukas Rüger und Filmverleiher Mustafa El Mesaoudi die Produktion. Martin Christ als Director of Photography, Tonmeister Stefan Fendrich und Oberbeleuchter Quentin Federau prägen gemeinsam die charakteristische, dichte Stimmung des Films.

Saad erklärt, dass das Low-Budget-Projekt einen Zugang zu talentierten Schauspielern ermöglicht habe, die motiviert und fähig seien, ohne dass ein aufwändiges Casting nötig gewesen sei. „Ich hab‘ immer Gesichter gesehen und dachte, die passen in die Rolle und die passen in die Rolle, hab mich mit denen getroffen und das hat fast immer gepasst“, erklärt Saad die Zusammenstellung der Besetzung.

Kinostart und internationale Aufmerksamkeit

„SOLON“ ist mehr als ein Film: Es handele sich um ein transmediales und integratives Projekt, das Kunst, Film und Bildung vereine und die kollektive Kreativität der Stadt Bochum filmisch festhalte. Vor dem offiziellen Start habe der Film bereits internationale Aufmerksamkeit erlangt, unter anderem beim East Village New York Film Festival und den Hollywood Gold Awards.

Ab dem 6. November ist „SOLON“ bundesweit in ausgewählten Kinos zu sehen und markiere ein neues Kapitel Bochumer Filmgeschichte.

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