
Jubel nach dem Sieg – VfL-Trainer Uwe Rösler
(c) Sebastian Sendlak
Bochum schafft beim 3:2 Sieg gegen Berlin Befreiungsschlag im Abstiegskampf
Der VfL Bochum traf am 18. Oktober im Rahmen des Topspiels des 9. Spieltags der 2. Bundesliga im Vonovia-Ruhrstadion auf Herta BSC. Beim ersten Punktspiel unter der Regie des neuen VfL-Coach Uwe Rösler führte die Heimmannschaft zur Halbzeit 2:0 und zeigt, dass sie Röslers „Mission Turnaround“ angenommen hat. In der zweiten Halbzeit erhöhte Oneyka früh auf 3:0 (60. Minute), aber Schuler mit dem Anschlusstreffer zum 3:1 (72. Minute) und Reese verkürzten per Foulelfmeter (80. Minute) zum 3:2 Endstand. Anschließend atmeten Spieler, Trainer und Fans des VfL Bochum kollektiv auf, als der zweite Heimsieg und drei wichtige Punkte im Abstiegskampf eingetütet waren.
„Wir müssen das Stadion zum Brennen bringen – und das gelingt am besten durch Erfolge und Leistung“, hatte VfL-Chefcoach Uwe Rösler bei seiner Vorstellung in der letzten Woche gesagt und in der Prematch-Pressekonferenz betont, dass man nur gemeinsschaftlich aus der Situation kommen kann: „auf dem Platz in Verbindung mit den Fans.“
(c) Sebastian Sendlak / BOND
Die Bochumer Fans feuerten von Beginn an lautstark an und beklatschen in der 8. Minute den ersten VfL- Abschluss durch Pannewig, dessen Schuss rechts am Tor vorbeiging. Vier Minuten später war der Ball aber drin: Nach Schuss von Holtmann lenkt Hertas Spieler Karbownik den Ball ins eigene Tor. Die Führung war nicht unverdient, denn Bochum war die aktivere Mannschaft und zeigt sich vor allem in der Defensive verbessert. Dabei war Torhüter Horn erneut eine verlässliche Stütze und bewies dies in der 16. Minute.
Spielerisch war die Partie kein Leckerbissen, zumal beide Mannschaften um jeden Ball „figthteten“ und Schiedsrichter Jöllenbeck dabei bis in die zweite Halbzeit hinein viel durchgehen ließ danach jedoch die ein oder andere umstrittene Entscheidung fällte. Im Anschluss erhöhten die Gäste den Druck, aber die Gastgeber schlugen erneut zu. Onyeka erzielt in der 29. Spielminute nach einem sehenswerten Solo das viel umjubelte 2:0.
Die Gäste aus Berlin gaben sich aber nicht auf und versuchten zum Ende der ersten Halbzeit mit ihrer Spezialität – schnelle Konter – Nadelstiche zu setzen. Aber wieder waren es die Gastgeber, die in der 38. Minute beinahe das 3:0 erzielten – aber Bero verzog.
Bochum auf Mission Turnaround
Zu Beginn der 2. Halbzeit war es erneut VfL–Torhüter Horn, der in der 46. Minute zu einer Glanzparade gezwungen wurde. Das Spiel wurde zudem ruppiger und Schiedsrichter Jöllenbeck zeigte einige Unsicherheiten. Die erste Chance der zweiten Hälfte hatte Bochum, aber Holtmann verzog klar. Aber die zweite Chance saß: In der 59. Minute erzielte Oneyka – nach starkem Zuspiel von Hofmann – mit seinen Doppelpack das 3:0. Die blau-weißen Fans unter den 25.800 Zuschauern im Vonovia-Ruhrstadion feierten lautstark.
In der Folge verflachte das Spiel etwas, auch wegen vieler Foul-Unterbrechungen. In der 72. Minute gelang Herta BSC allerdings der Anschlusstreffer durch den kurz zuvor eingewechselten Joker Schuler. In der Folge setzen sich die Gäste in der Bochumer Hälfte fest und kamen zu weiteren Chancen (76. Minute) und erzwangen in der 79. Minute einen umstrittenen Foulelfmeter durch Wittek an Reese, den der Gefoulte selbst zum 3:2 verwandelte (80. Minute).
Die Schlusshase des Spiels war vor allem durch Kampf gekennzeichnet. Bei Bochum schwanden die Kräfte und Herta setzte auf schnelle Gegenstöße. Einer davon führte in der 87. Minute zu einem Freistoß an der Strafraumgrenze, dessen Abpraller von Gechter Horn stark pariert wurde. Berlin war zu diesem Zeitpunkt klar überlegen.
In der siebenminütigen Nachspielzeit wurde es turbulent: Es hagelte gelbe Karten und Hertas Torhüter Ernst ging mit in den Bochumer Sechzehner, aber Horn hielt den Ausgleich fest. Kurz vor Schlusspfiff gab es noch eine Doppelchance für den VfL, der mit dem viel umjubelten 3:2 den zweiten Heimsieg einfuhr und damit einen ersten, aber wichtigen, Schritt für Röslers „Mission Turnaround“ geschafft hat.
In der „Mixed“-Zone war den Bochumern Spieler Horn, Hofmann und Oneyka die Erleichterung darüber anzumerken, dass sich die Mannschaft endlich für den Einsatz auch belohnt mit Punkten belohnt hat. Zudem lobten sie unisono den lautstarken Support durch die Fans und wollen den Schwung in die Partie in Kiel nehmen.
„Wir haben einen kleinen Schritt gemacht, mehr nicht.“
VfL-Chefcoach Uwe Rösler sagte in der Pressekonferenz nach dem Spiel: „Wir haben einen kleinen Schritt gemacht, mehr nicht. (…) Wir können darauf aufbauen, müssen uns spielerisch weiter verbessern“. Ein Extralob vergab der Bochumer Trainer, der seit zwei Wochen die 1. Mannschaft des VfL betreut, an Torhüter Timo Horn und Francis Oneyka.
Auf Bochum-Journal-Nachfrage zur Unterstützung durch die Fans sagte Chefcoach Rösler: „Wir brauchen ganz Bochum. (…) Das war heute ein Sieg der Gemeinschaft, so müssen wir da unten rauskommen.“