
Häufiger Irrglaube: Sonnenlicht sicher durch eine Glasscheibe genießen und dabei zusätzlich körpereigenes Vitamin D produzieren. Experten empfehlen jedoch, unbedingt das natürliche Sonnenlicht im Freien zu nutzen. Nur dann füllen sich die Vitamin-D-Speicher auf. Foto: AOK/Colourbox/hfr.
Mit Beginn der dunklen Jahreszeit warnen Fachleute erneut vor einem Vitamin-D-Mangel, der besonders ältere Menschen und Säuglinge betrifft. Ursache ist der Mangel an natürlichem Sonnenlicht, das notwendig ist, um die körpereigene Produktion des Vitamins anzuregen.
Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) ist rund ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland unzureichend mit Vitamin D versorgt. „Ein Aufenthalt in hellen Räumen reicht nicht aus, da UV-B-Strahlen nicht durch Fensterglas dringen“, erklärt Jörg Kock, Serviceregionsleiter der AOK NordWest. „Regelmäßige Aufenthalte im Freien sind daher wichtig – mit möglichst viel unbedeckter Haut.“
Vitamin D spielt eine zentrale Rolle beim Knochenstoffwechsel. Der Körper kann es mithilfe von Sonnenlicht selbst bilden und im Fettgewebe sowie in der Leber speichern. Doch im Winter reicht der Vorrat aus dem Sommer oft nicht aus. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt daher eine Supplementierung, wenn Sonne und Ernährung nicht genügen.
Säuglinge und ältere Menschen gehören zur Risikogruppe. Bei Babys enthält Muttermilch nur geringe Mengen des Vitamins, ältere Menschen produzieren altersbedingt weniger. Auch chronisch Kranke und Pflegebedürftige sind durch eingeschränkte Mobilität besonders gefährdet.
Das RKI rät, täglich fünf bis 25 Minuten Sonne auf Gesicht, Hände und Arme zu lassen – idealerweise zwischen 12 und 15 Uhr. In den Randzeiten kann die Dauer verdoppelt werden. „Die Menschen in Bochum sollten auch in der dunkleren Jahreszeit jede Sonnenstunde nutzen, um im Freien etwas Licht zu tanken“, so Kock.