Beitrag: Bochum ehrt Elisabeth Treskow mit zweitem „FrauenOrt“ NRW
FrauenOrt NRW Elisabeth Treskow

Bochum, 01.10.2025 – Oberbürgermeister Thomas Eiskirch hat heute gemeinsam mit Ministerialrätin Eva Bertram und Diane Tigges-Brünger vom FrauenRat NRW die Stele zu Ehren der Goldschmiedin Elisabeth Treskow am Kunstmuseum Bochum enthüllt. Mit der Einweihung wurde in Bochum der zweite FrauenOrt NRW eröffnet. +++ Foto: Dennis Yenmez / Stadt Bochum +++

Bochum hat am 1. Oktober den zweiten „FrauenOrt“ NRW eingeweiht. Geehrt wurde die Goldschmiedin, Designerin und Hochschullehrerin Elisabeth Treskow. Gleichzeitig trägt der Platz vor dem Kunstmuseum nun ihren Namen. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch betonte bei der Enthüllung der Stele den Mut Treskows, die bereits 1919 ihre erste eigene Werkstatt eröffnete – in einer damals männlich dominierten Kunst.

Der Standort an der Kortumstraße wurde bewusst gewählt: Nur wenige Meter entfernt lag Treskows erstes Atelier. Eva Bertram vom NRW-Ministerium für Gleichstellung hob hervor, dass FrauenOrte sichtbar machen, wie wichtig weibliche Vorbilder für gesellschaftliche Entwicklungen sind.

Treskow, 1898 in Bochum geboren, schuf zahlreiche Arbeiten, darunter 1949 die bekannte Meisterschale des Deutschen Fußballbundes. Auch die Kette der Bochumer Maischützen und Werke für die Kirche St. Nikolaus von Flüe stammen von ihr. Für ihre Entwürfe erhielt sie nationale und internationale Auszeichnungen, etwa 1937 eine Goldmedaille bei der Weltausstellung in Paris. Ab 1956 lehrte sie als erste Professorin für Goldschmiedekunst an den Kölner Werkschulen.

Besonders bemerkenswert ist ihre Haltung im Nationalsozialismus: Treskow verweigerte Aufträge aus dem Umfeld des Regimes und widmete sich stattdessen kirchlichen Arbeiten. Ihr Großneffe Bendix Balke erinnerte an ihre humanistischen und christlichen Werte.

Der erste „FrauenOrt“ in Bochum war Anfang des Jahres Ursula Schafmeister gewidmet worden, der ersten Pfarrerin der Stadt und theologischen Pionierin. Mit der Initiative „FrauenOrte NRW“ würdigt der FrauenRat NRW e.V. Persönlichkeiten aus über 1.000 Jahren Landesgeschichte, die durch ihr Wirken neue Wege für Frauen eröffnet haben.

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