
(c) Bochum Journal
Leistungssteigerung und Kampf reichen nicht gegen Fortuna Düsseldorf
Das Topspiel des 7. Spieltags konnte Fortuna Düsseldorf gegen den VfL Bochum mit 0:1 für sich entscheiden und damit den Arbeitsplatz von Chefcoach Daniel Thioune vorerst retten. Auf Bochumer Seite gab es die zweite Niederlage im zweiten Spiel von VfL-Coach David Siebers, bei der sich seine Mannschaft zwar steigerte (23:7 Torschüsse, 65 % Ballbesitz) und kämpfte. Aber es fehlten weiterhin die spielerischen Mittel, um Punkte in der 2. Bundesliga zu sammeln.
Aufgrund von Einsatz von Pyrotechnik aus dem Gästeblock konnte Schiedsrichter Daniel Schlager erst mit einer Verspätung von zehn Minuten die Partie anpfeifen. Die Gäste aus Düsseldorf gingen früh in der 4. Minute durch Oberdorf in Führung, die auch nach VAR-Prüfung bestand hatte, da Hofmanns Fußspitze das Abseits hauchdünn aufhob. Bochums Abwehr war in dieser Szene nicht wach genug. Der VfL reagierte mit energischen Angriffen, aber Bero verzog (7. Minute) und Koscierskis Abschluss wurde geblockt (10. Minute).
In der 16. Minute verhinderte Timo Horn mit zwei Paraden das zweite Düsseldorfer Tor stark. In der 22. Minute war nach einem schnellen Gegenstoß der Kopfball von Hofmann zu harmlos, aber er zeigte: Bochum gab sich nicht auf und drängte mit viel Zug zum Tor auf den Ausgleich. Wittek verzog ebenfalls aus der zweiten Reihe (27. Minute).
Nach wie vor waren die Standards eine Schwäche von Bochum. Ebenso wie die verstärkten Hereingaben von den Außenbahnen: Es fehlt ein Zielspieler im Zentrum.
In den letzten Minuten in der ersten Spielhälfte nahmen beide Mannschaften etwas das Tempo raus. In der 43. Minute wäre Lenz beinahe der Ausgleich geglückt, aber er wurde gerade noch geblockt. Und in der letzten Minute der fünfminütigen Nachspielzeit vertändelte der VfL eine aussichtsreiche 3-2 Konter-Situation.
Trotz der Leistungssteigerung muss der VfL Bochum zur Halbzeit erneut einem Rückstand hinterherrennen. Von den Fans, die ihre Mannschaft durchgehend supporteten, gab es Pfiffe und „wir wollen euch kämpfen sehen“-Sprechchöre.
Halbzeit: Bochum kämpfte, aber Düsseldorf führte
Ohne Veränderungen gingen beide Mannschaften in die zweite Halbzeit, in der in der 48. Minute Bero erneut knapp den Ausgleich verpasste. Bochum war weiterhin spielbestimmend – allerdings ohne klare Chancen. Denn auch Holtmann schoss in der 53. Minute neben das Tor, ebenso wie Hofmann nach sehenswerter Drehung in der 61. Minute. Der „Wille“ konnte der Bochumer Mannschaft, die sich deutlich geschlossener als zuletzt zeigte, nicht abgesprochen werden, aber es fehlten weiterhin die Mittel und das (erzwungene) Spielglück, um in der 2. Bundesliga zu punkten.
In der 80. Minute hatten die Bochumer Fans den Torjubel bereits auf den Lippen, aber in letzter Sekunde wurde der Abschluss vom neu eingewechselten Alfa-Ruprecht geblockt. Bochum rannte an, aber die Zeit verstrich unaufhörlich und auch in der sechsminütigen Nachspielzeit gelangte den Bochumer nicht mehr der Ausgleich.
Spieler: Ziel ist, den Abstieg zu verhindern
In der Mix-Zone stellten sich die Offensivspieler Holtmann und Hofmann den Fragen der Journalisten: Beide lobten die Impulse die Coach David Siebers in den letzten zwei Wochen eingebracht habe und die sichtbar in das Spiel eingeflossen seien.
Beide betonten aber zugleich, dass jetzt vor allem die Mannschaft gefragt sei, den Bock umzustoßen und „ins Punkten zu kommen“, wie Hofmann sagte. Dies sei weniger eine Frage des Willens, sondern des Kopfes, wie Holtmann ausführte, der ebenso wie Hofmann nach fünf Niederlagen in Folge ratlos, aber nicht mutlos wirkte.
Die beiden erfahrenen Schlüsselspieler des VfL stimmten der Medieneinschätzung zu, dass es das vorrangige Ziel seien müsse, den Abstieg zu verhindern.
Siebers: „Der VfL steht für Geduld“
Während der Prematch-Pressekonferenz wies VfL-Coach David Siebers einerseits auf einen „verbesserter Vortrag gegenüber der letzten Woche“ hin, aber andererseits kritisierte Siebers die fehlende Durchschlagskraft seiner Mannschaft. „Wir müssen an der Geschlossenheit arbeiten“, führte Siebers wörtlich aus.
Siebers sagte zudem, dass er den Unmut der Fans verstehen könne, „denn Ärger ist ganz menschlich“, aber gleichzeitig führte er aus: „Der VfL steht für Geduld und wir wollen daransetzen, dass es zukünftig besser wird.“
Das nächste Spie führt den VfL Bochum als Tabellenvorletzten in der nächsten Woche nach Kaiserslautern zum aktuell Siebten der Tabelle (04. Oktober, 13 Uhr), während Fortuna Düsseldorf zu Hause gegen den VfL–Gegner der letzten Woche, den 1. FC Nürnberg (03. Oktober, 18:30 Uhr), antreten muss.