
Cheftrainer des VfL Bochum: David Siebers
(Foto: Sebastian Sendlak)
David Siebers erlebt als neuer Cheftrainer des VfL Bochum einen bitteren Einstand. Sein Team verliert beim 1. FC Nürnberg durch ein spätes Tor von Grimaldi mit 1:2.
Das erste Spiel von David Siebers als Cheftrainer des VfL Bochum endet mit einer Niederlage. Beim 1. FC Nürnberg unterliegt sein Team am 6. Spieltag der 2. Liga mit 1:2. Sissoko gleicht kurz vor Schluss per Elfmeter aus, doch Grimaldi sorgt in der Nachspielzeit für den Nürnberger Sieg. Bochum bleibt damit tief im Tabellenkeller und offenbart erneut defensive Schwächen.
Frühe Offensive, dann Fehler in der Abwehr
Der VfL startet mit viel Einsatz und frühem Pressing. Siebers setzt im Sturm auf Hofmann und fordert von Beginn an Aggressivität. „VfL bedeutet für mich: Victory, Fight, Love. Doch die Spieler sind jetzt gefordert“, erklärt der 36-Jährige bei seiner Präsentation in der letzten Woche.
Die Unsicherheit der Nürnberger ist zu spüren, doch Bochum verpasst es, klare Chancen herauszuspielen. In der 24. Minute bringt ein Fehler von Kevin Vogt die Gastgeber in Position. Zoma scheitert, kurz darauf zählt ein Kopfballtor von Fabio Gruber wegen Abseits nicht.
Beide Teams gehen torlos in die Kabinen. Nürnberg hat die besseren Chancen, Bochum zwar vier Ecken, aber wenig Durchschlagskraft. „Beiden Mannschaften fehlt das Selbstbewusstsein in den entscheidenden Momenten“, lautet das Halbzeitfazit.
Siebers reagiert und bringt Wätjen für Masovic. Bero rückt weiter zurück, doch die Wirkung bleibt aus. Nürnberg übernimmt zunehmend das Spiel und zwingt Bochum in die Defensive.
Kurzes Aufbäumen in der Schlussphase
In der 68. Minute erzielt Justvan mit einem präzisen Schuss die Nürnberger Führung. Zuvor hatte Strompf das Duell im Strafraum verloren. Bochum versucht mit einem Dreifachwechsel zu reagieren, bleibt aber ungenau im Passspiel.
Der Ausgleich fällt in der 85. Minute durch einen Elfmeter. Sissoko verwandelt, obwohl Torhüter Klaus den Ball fast pariert. Es ist die erste klare Chance der Gäste im gesamten Spiel.
Die Schlussphase gehört den Gastgebern. In der zweiten Minute der Nachspielzeit trifft Joker Grimaldi per Kopf nach einer Standardsituation zum 2:1. Damit kassiert Bochum den späten Knock-out.
Am Ende steht ein ernüchterndes Fazit: 20:12 Torschüsse für Nürnberg, davon 9:1 aufs Tor, unterstreichen die Überlegenheit der Franken. Aus dem neuen Gesicht wurden alte Probleme den Zuschauern präsentiert.
Das Debüt von David Siebers als Cheftrainer verläuft nicht nach Plan. Der VfL bleibt Tabellenvorletzter und steckt tief in der Krise. Defensivpatzer und fehlende Ideen im Angriff prägen weiter das Bild. Gerad ein der zweiten Halbzeit verfällt das Team in altbekannte Muster. Im Interview sieht Felix Passlack das Team dennoch nicht: „Wir haben erst eine Woche mit dem neuen Trainer gehabt. Das Spiel heute müssen wir analysieren. Auf den ersten Minuten können wir aufbauen.“ Genau diese Worte scheinen die Weiterentwicklung des Teams zu behindern. Eine echte Einsicht fehlt.
Siebers selber analysiert das Spiel trocken: „Nach dem guten Start war der Kopf nicht mehr da und man hat zum Schluss die Chance noch spät verspielt.“
Ob der neue Trainer das Ruder herumreißen kann, ist offen. Klar ist: Der Druck wächst, und die kommenden Wochen werden für Bochum entscheidend. Das Gesicht zeigte sich nur die ersten Minuten, ehe die Kräfte zu schwinden schienen und das Spiel der Bochumer in alte Muster kippte.