
Polittalk bei der Sportjugend Bochum am 30.8.2025
Foto: Jenny Musall
Bei der 8. Jugendpolitischen Sportschau diskutieren 40 Jugendliche aus Bochumer Vereinen mit OB-Kandidat*innen über Sportstätten, Ehrenamt und Jugendbeteiligung.
Die Sportjugend im Stadtsportbund Bochum richtet ihre 8. Jugendpolitische Sportschau aus. Rund 40 Jugendliche aus 14 Vereinen nehmen teil und kommen mit Oberbürgermeister-Kandidatinnen und -Kandidaten ins Gespräch. Im Mittelpunkt steht der Austausch über Sportinfrastruktur, Ehrenamt, Freizeitangebote und Bildung. An Thementischen diskutieren die Jugendlichen auf Augenhöhe mit der Politik und formulieren ihre Erwartungen zur Kommunalwahl 2025. Das Format ersetzt die klassische Podiumsdiskussion und sorgt für direkte Begegnungen.
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Jugendliche diskutieren mit Politik
Neun Kandidierende stellen sich den Fragen: Jörg Lukat (SPD/Bündnis 90 Die Grünen), Dr. Andreas Bracke (CDU), Jens Lücking (UWG-Freie Bürger), Wiebke Köllner (Die Linke), Susanne Schneider (FDP), Nadja Zein-Draeger (Volt/Die Stadtgestalter), Lena Maria Christina Bormann (Die Partei), Pardis Parinejad (parteilos) und Sahver Münch (parteilos). Themen wie Hallenzeiten, Sportstättenmanagement und Hygiene in Sportanlagen werden mehrfach angesprochen. „Wir geben der Jugend eine Stimme und schaffen Räume, in denen ihre Anliegen nicht nur gehört, sondern auch ernst genommen werden“, sagt Heiko Schneider, Vorsitzender der Sportjugend.
(c) Jenny Musall
Viele Politiker*innen greifen die Kritikpunkte auf. Jens Lücking betont: „Bei Hallenzeiten hat sich zu wenig bewegt, wir müssen Kapazitäten besser verteilen.“ Nadja Zein-Draeger schlägt vor, ein Buchungssystem für Trainingszeiten einzuführen. Dr. Andreas Bracke ergänzt: „Wir können in der Verwaltung Prozesse anstoßen, aber am Ende brauchen wir pragmatische Lösungen.“ Auch die Nutzung leerstehender Gebäude und multifunktionaler Räume wird als Möglichkeit genannt.
Stimmen der Jugendlichen finden Gehör
Die Jugendlichen bringen ihre Sicht aktiv ein. Einige bemängeln den Zustand von Sanitäranlagen und fehlende Ausstattung. Pardis Parinejad erklärt: „Bevor wir große Konzepte entwerfen, sollten die grundlegenden Dinge wie saubere Toiletten und Seife selbstverständlich sein.“ Wiebke Köllner spricht das Problem geschlossener Hallen an: „Ein digitales Transpondersystem könnte helfen, damit nicht ganze Gruppen vor verschlossenen Türen stehen.“ Susanne Schneider sieht auch die Digitalisierung als Chance: „Ein Mängelmelder wäre sinnvoll, zudem sollten Kinder und Jugendliche stärker in Entscheidungen eingebunden werden.“
(c) Sebastian Sendlak
Neben den Gesprächen präsentieren Jugendliche eigene Videobeiträge, die die Vielfalt ihrer Themen zeigen. Besonders die Forderung nach mehr Selbstverantwortung, wie sie Lena Maria Christina Bormann formuliert, stößt auf Zustimmung. Sahver Münch unterstreicht die Bedeutung multifunktionaler Räume, die flexibel ausgestattet werden können. Zum Abschluss betonen alle Seiten den Wunsch nach weiterem Austausch. „Sprechenden Menschen kann geholfen werden, deshalb müssen wir im Gespräch bleiben“, fasst Jens Lücking zusammen.
