
Serdar Yüksel im Lohrheidestadion
(c) Sebastian Sendlak
Rund 60 Interessierte nehmen an der ersten offiziellen Stadionführung in der Lohrheide teil. Themen sind Nutzung, Anwohnerschutz und die sportliche Entwicklung.
Im Rahmen seiner Sommertour hat der Bundestagsabgeordnete Serdar Yüksel zur Stadionführung in die Lohrheide eingeladen. Rund 60 Bürgerinnen und Bürger nutzen die Gelegenheit, an der ersten offiziellen Führung teilzunehmen. Vorgestellt werden Konzepte für die Nutzung, die Finanzierung und die Infrastruktur. Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Bochum geben Auskunft zu Regelungen und zukünftigen Plänen.
Erste Gruppe besichtigt das Stadion
Die Lohrheide öffnet erstmals für eine organisierte Führung. Serdar Yüksel sagt: „Es ist notwendig, dass Wattenscheid sich verändert und offen zeigt, wenn Gäste aus anderen Ländern zu Besuch sind.“ Bei dem Rundgang geht es um die baulichen Anpassungen ebenso wie um die Vorgaben, die für den Betrieb gelten.
Ute Feinweber vom Referat für Sport und Bewegung der Stadt Bochum erläutert das Anwohnerschutzkonzept. Dieses sei bei den FISU Games nicht reibungslos umgesetzt worden, da der Veranstalter für die Parkplätze zuständig war. „Wir haben daraus Schlüsse gezogen und wollen in Zukunft mehr Einfluss nehmen“, erklärt sie.
Nutzung des Hospitality-Bereichs
Ein wichtiger Teil ist der Hospitality-Bereich, den die SG Wattenscheid 09 selbst betreibt. Das Catering übernimmt ein externer Dienstleister. „Eine kommerzielle Nutzung ist nicht vorgesehen. Wir wollen keine Konkurrenz zu bestehenden Angeboten schaffen“, so Feinweber. Die Räume sind an eine Zweckbindung von 15 Jahren gebunden und nicht für Privatfeiern nutzbar. Nach 21:30 Uhr endet die Nutzung, ab 22 Uhr ist die Alarmanlage aktiv.
Auch die Verkehrsanbindung wird angepasst. Andreas Diekmann aus der Verwaltung erklärt: „Es entstehen zusätzliche Parkflächen, gleichzeitig wollen wir den ÖPNV stärker einbinden.“ Die Busfrequenzen seien bereits erhöht worden, zudem werde das Immel-Weitz-Gelände als Ausweichfläche genutzt.
Sportliche Vorgaben und Ausstattung
Eine Rasenheizung ist nicht vorgesehen, da dies von den Ligen derzeit nicht gefordert wird. Die Kosten für eine Nachrüstung lägen bei etwa einer Million Euro. Die Umkleiden sind neutral gestaltet, da neben Fußball auch Leichtathletik stattfindet. „Die Größe ist entsprechend den Vorgaben der Verbände normiert. Vereine können im Alltag eigene Gestaltungselemente hinzufügen“, sagt Feinweber.
(C) Sebastian Sendlak
Auch im Außenbereich wird gearbeitet. An der Freilufthalle entsteht eine begrünte Fassade, bei Rot-Weiß Leithe wird eine Streuobstwiese angelegt. Zudem gibt es ein Rückhaltebecken für Regenwasser, das nach Gelsenkirchen abgeführt wird. Die Fertigstellung ist noch nicht abgeschlossen, bis November sollen die Flächen jedoch nutzbar sein.
Weitere Nutzungsmöglichkeiten
Der Sportbetrieb in der Lohrheide wird zwischen mehreren Vereinen aufgeteilt. Während der TV Wattenscheid den Wurfbereich nutzt, greift die SG Wattenscheid auf angrenzende Flächen zurück. „Ziel ist, dass die Vereine den Standort im Alltag nutzen können“, erklärt Feinweber.
Für den 16. November ist ein American-Football-Länderspiel geplant. Yüksel betont abschließend: „Die Lohrheide ist ein Standort für verschiedene Sportarten. Mit den Anpassungen wollen wir die Nutzung langfristig sichern.“