Beitrag: Kommunalwahl 2025 in Bochum
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Entscheidung zwischen Stabilität und Stillstand für unsere Stadt

In Bochum rückt der 14. September näher – der Tag, an dem die Bürgerinnen und Bürger über die Zusammensetzung des Stadtrates und das Oberbürgermeisteramt entscheiden. Mehr als 200.000 Wahlberechtigte sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die ersten Briefwahlunterlagen werden in diesen Tagen verschickt.

Kommunalwahlen gelten als die unmittelbarste Form politischer Einflussnahme. Entscheidungen auf städtischer Ebene wirken sich oft direkt auf den Alltag aus – von Bauprojekten über Verkehrskonzepte bis hin zur Kulturförderung. Anders als bei Landtags- oder Bundestagswahlen sind die Auswirkungen lokaler Entscheidungen für die Wähler oft schneller spürbar. Ein klarer Anreiz, auch für politik-verdrossene Mitbürger.

Die politische Ausgangslage ist in Bochum klar geprägt, jedoch kaum zu vergleichen mit landes- oder bundes-politischen Mehrheiten: Seit Jahrzehnten stellt die SPD die stärkste Fraktion und besetzt zentrale Ämter. Bündnis 90/Die Grünen sind ebenfalls fest im Stadtrat verankert und Teil der aktuellen Koalition, die jedoch, auch bei städtischen Mitarbeitern, in der Kritik steht. Die CDU fungiert traditionell als größte Oppositionskraft, hat jedoch in diesem Wahlkampf mit parteiinternen Problemen zu kämpfen, die ihre Position schwächen könnten.

Für diese Wahl erwarten Beobachter, dass die AfD Sitze hinzugewinnen könnte. Die Partei tritt vor allem mit Kritik an der Stadtspitze auf, bietet jedoch laut Experten nur wenige, bis gar keine konkrete Lösungsvorschläge. Kleinere Parteien wie Die Linke, FDP oder lokale Wählergemeinschaften treten ebenfalls an. Ihre Chancen auf eine maßgebliche Rolle im Rat gelten als begrenzt, da stabile Mehrheiten ohne Zusammenarbeit mit größeren Fraktionen schwer zu erreichen sind. In der Vergangenheit führte eine starke Zersplitterung und Konfrontations-Politik, zu langwierigen Entscheidungsprozessen und politischen Blockaden.

Für das Amt des Oberbürgermeisters treten Jörg Lukat (SPD/Grüne) und Andreas Bracke (CDU) an. Beide verfügen über unterschiedliche berufliche und persönliche Hintergründe, präsentieren sich aber als kooperationsbereit über Parteigrenzen hinweg. Diese Bereitschaft könnte im Fall einer knappen Ratsmehrheit entscheidend sein.

Im Vorfeld der Wahl deutet vieles auf eine Fortführung der Koalition zwischen SPD und Grünen hin. Die CDU müsste deutlich zulegen, um die Mehrheitsverhältnisse entscheidend zu verändern. Politische Beobachter sehen die Wahl daher als Weichenstellung: Sie könnte Stabilität und planbare Entscheidungsprozesse sichern – oder zu einer politischen Konstellation führen, in der Vorhaben über lange Zeiträume blockiert werden.

Unabhängig von der Parteipräferenz wird die Abstimmung auch als Signal für den Zustand der lokalen Demokratie gewertet. Eine hohe Wahlbeteiligung und klare Mehrheitsverhältnisse könnten den Handlungsspielraum der Stadtpolitik in den kommenden Jahren entscheidend prägen.


Stadt bittet um Mithilfe

Gesucht werden für die Wahl am 14. September Wahlhelfer. Diese können sich auf der Webseite der Stadt melden.

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