RathausHDR
Zehn Kandidierende treten im September an
Am 14. September 2025 entscheiden die Bochumerinnen und Bochumer, wer die Leitung der Stadtverwaltung übernimmt und gleichzeitig den Vorsitz des Stadtrats führt. Amtsinhaber Thomas Eiskirch (SPD) hatte bereits im vergangenen Jahr erklärt, nicht erneut anzutreten. Nach zehn Jahren im Amt zieht damit eine neue Person ins Rathaus am Willy-Brandt-Platz ein.
Der oder die Gewählte wird für fünf Jahre gewählt. In dieser Zeit führt die Oberbürgermeisterin oder der Oberbürgermeister die Verwaltung, leitet die Ratssitzungen und gestaltet gemeinsam mit dem Stadtrat die kommunale Politik. Zu den Aufgaben gehören Entscheidungen in den Bereichen Stadtentwicklung, Verkehr, Bildung, Klimaschutz und Finanzen.
Erhält im ersten Wahlgang keine Kandidatin oder kein Kandidat mehr als 50 Prozent der Stimmen, kommt es am 28. September zu einer Stichwahl zwischen den beiden Bestplatzierten.
Die offiziell bestätigten Kandidaturen
Jörg Lukat (SPD/Grüne)
Geboren 1962, war viele Jahre Polizeipräsident für Bochum, Herne und Witten. Mitglied der SPD seit seinem Ausscheiden aus dem Polizeidienst. Wird von SPD und Grünen als gemeinsamer Kandidat getragen. Gilt als über das rot-grüne Lager hinaus wählbar, Schwerpunkt auf Sicherheitsthemen.
Dr. Andreas Bracke (CDU)
Geboren 1969, Diplom-Ingenieur und langjähriger Kommunalpolitiker im Bezirk Südwest. Übernimmt die Kandidatur nach dem Rückzug des ursprünglich vorgesehenen Bewerbers Marc Adomat. In der Stadtgesellschaft bislang weniger bekannt, hat jedoch durch seine Arbeit als Ingenieur Erfahrung in Wirtschafts-Themen
Wiebke Köllner (Die Linke)
Geboren 1995, Altenpflegefachkraft. Tritt mit klar linker Programmatik an, fordert unter anderem Verstaatlichungen. Listenplatz 1 ihrer Partei für die Ratswahl.
Cornelia Heitmann (AfD)
Geboren 1968, gelernte Altenpflegerin, jetzt aber selbständig im Catering tätig. Ziel ist die Rückkehr der AfD in den Stadtrat, nachdem die bisherigen Mandatsträger die Partei verlassen hatten.
Jens Lücking (UWG: Freie Bürger)
Geboren 1964, Verwaltungsangestellter. Früher FDP-Mitglied, später Mitgründer der Fraktion Freie Bürger. Politisch erfahren, Listenplatz 1 seiner Gruppierung für die Ratswahl.
Susanne Schneider (FDP)
Geboren 1967, Landtagsabgeordnete aus Schwerte. Politische Bezüge zu Bochum über den VfL Bochum und kulturelle Einrichtungen. Kandidiert dabei nicht für den Stadtrat.
Lena Maria Christina Bormann (Die PARTEI)
Geboren 1983, Diplom-Pädagogin. Satirische Kandidatur, Listenplatz 4 ihrer Partei für die Ratswahl.
Nadja Zein-Draeger (Volt/Stadtgestalter)
Geboren 1965, engagiert in Bürgerinitiativen und Stadtentwicklung. Gemeinsame Kandidatin der erstmals antretenden Partei Volt und der Wählergruppe Stadtgestalter bei der die Kandidatin. Wechselte von den Stadtgestaltern zu Volt.
Sahver Münch (Einzelbewerberin)
Geboren 1972, Lehrerin. Tritt unter dem Motto „Aus Liebe zu Bochum“ an. Forderungen in den Bereichen Bildung, Integration und Wirtschaft bleiben allgemein gehalten.
Pardis Parinejad (Einzelbewerber)
Geboren 1975, Jurist und Unternehmer aus Düsseldorf. Parteilos. Themenschwerpunkte sind Sport- und Stadionentwicklung. Kulturelle und verkehrspolitische Themen finden sich nicht in seinem Programm.
Mehr als nur eine Personalwahl
Die OB-Wahl findet parallel zu weiteren Kommunalwahlen statt. Gewählt werden auch der Stadtrat, sechs Bezirksvertretungen, der Integrationsausschuss und das Ruhrparlament. Für letztere Wahl ist der Regionalverband Ruhr zuständig.
Bei den Kommunalwahlen 2020 lag die Wahlbeteiligung in Bochum in manchen Bezirken unter 40 Prozent. Die Stadtspitze betont, dass die Entscheidungen des Rates und der Verwaltung direkten Einfluss auf viele Lebensbereiche haben – von Busspuren über Radwege bis hin zu Bauprojekten.