Obstwiese
Eröffnung einer Obstwiese mit Kindern des AWO Familienzentrum Moltkestraße und Bezirksbürgermeister Marc Westerhoff (hi.li.) am 11.02.2025 in Bochum-Wattenscheid. +++ Foto: Lutz Leitmann/Stadt Bochum
Was wollen die Kandidaten im Rennen um den Posten als Oberbürgermeister tun, wenn es um Kinderarmut und Integration geht? Sie wollen nach ihrer möglichen Wahl am 14. September 2025 handeln.
Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer. Entsprechend ist es wichtig, zu handeln. In den Schulen wollen die Kandidaten zur Oberbürgermeisterwahl 2025 ansetzen. Außerdem ist es ihnen wichtig, dass bereits in Schulen und Kitas Integration beachtet wird. Dabei hat jeder der Bewerber einen eigenen Ansatz, der wichtig ist.
Dazu haben Jörg Lukat (gemeinsamer Kandidat von SPD und Grüne) und Dr. Andreas Bracke (CDU) im Deutschen Bergbaumuseum Stellung bezogen. Susanne Schneider (FDP), Nadja Zein-Draeger (gemeinsame Kandidatin von Volt/Die Stadtgestalter), sowie die parteilosen Kandidaten Sahver Münch und Pardis Parinejad haben ihre Standpunkte in schriftlicher Form mitgeteilt.
Anmerkung dieser Redaktion: Lena Maria Christina Bormann (Die Partei) und Wiebke Köllner (Die Linke) sind ebenfalls angefragt worden. Bis zum genannten Redaktionsschluss hat von diesen Kandidaten keine Antwort vorgelegen. Lens Lücking (UWG: Freie Wähler) reichte die Antworten erst am 9. August ein.
Teil 1: Oberbürgermeisterwahl 2025: So sehen die Kandidaten den Arbeitsmarkt und Wirtschaft
Teil2: Oberbürgermeisterwahl 2025: Leerstand vermeiden und bezahlbaren Wohnraum ermöglichen
Teil 3: Oberbürgermeisterwahl 2025: Etwas gegen den Klimawandel tun
Was tun Sie gegen Kinderarmut und soziale Ungleichheit in Bochum?
Jörg Luckat (SPD/Grüne): Kinderarmut und soziale Ungleichheit müssen frühzeitig bekämpft werden – am besten schon vor der Einschulung.
Es reicht nicht aus, erst sechs Wochen vor Schulbeginn bei den Eingangsuntersuchungen einen Förderbedarf festzustellen. Da ist es für viele Kinder bereits zu spät. Deshalb braucht es frühzeitige Unterstützung – auch mit gezieltem, aber sanftem Druck, denn es geht um die Zukunft unserer Kinder.
Ein zentrales Instrument ist die Schulsozialarbeit. Sie muss deutlich ausgebaut und auf stabilere Beine gestellt werden. Gleiches gilt für die Familiengrundschulzentren: Sie sollen nicht nur die Kinder fördern, sondern auch die Familien ganzheitlich mitnehmen – mit dem Ziel, bestmögliche Entwicklungs- und Bildungschancen zu schaffen.
Soziale und kulturelle Teilhabe muss für alle Kinder möglich sein. Dazu gehört auch, das Teilhabepaket (BuT) besser zu kommunizieren und die Inanspruchnahmequote zu steigern. Das gelingt nur durch intensive Beratung, den Dialog mit Eltern und direkte Ansprache. Wir sind auf einem guten Weg – aber es bleibt noch viel zu tun.
Dr. Andreas Bracke (CDU): Die ungleichen Bildungschancen in Bochum sind klar erkennbar – und ein Auftrag zum Handeln. Ein Blick in das städtische Heft „Ortsteile kompakt“ zeigt deutlich: Je nach Stadtteil unterscheiden sich die Sozialindikatoren und die Zahl der Kinder mit Gymnasialempfehlung nach der vierten Klasse erheblich. Das beweist: Wir haben keine gleichen Startbedingungen für alle Kinder – und das ist ein zentrales Gerechtigkeitsproblem.
Eltern fahren ihre Kinder teils quer durch die Stadt, um ihnen bessere Bildungschancen zu ermöglichen – ein deutliches Zeichen für strukturellen Handlungsbedarf.
Frühkindliche Bildung ist der Schlüssel. Besonders in der vorschulischen Erziehung müssen wir ansetzen – vor allem bei der Sprachförderung. Es kann nicht sein, dass Eltern, die bereits das dritte Kind in der Kita haben, sich immer noch nur per Übersetzungs-App mit den Erziehenden verständigen. Wenn zu Hause kaum oder kein Deutsch gesprochen wird, starten Kinder mit erheblichen Nachteilen ins Bildungssystem.
Die CDU setzt sich deshalb klar für den Kita-Ausbau ein. Jedes Kind muss den zugesagten Kita-Platz auch tatsächlich bekommen – das ist Aufgabe der Stadt. Natürlich ist das eine Herausforderung, aber eine absolut notwendige. Zum Glück gibt es in Bochum viele engagierte Menschen und Organisationen, die diesen Weg unterstützen.
Ein Beispiel ist die IFAK, die mit großem Einsatz Integration und Teilhabe fördert. Dieses zivilgesellschaftliche Engagement ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen soziale Ungleichheit – und zeichnet unsere Stadt aus.
Susanne Schneider (FDP): Die sozialste Politik ist die, die Arbeitsplätze schafft. Menschen brauchen die Möglichkeit, sich ihren Lebensunterhalt selbst erarbeiten zu können. Die
Grundlage dafür ist beste Bildung. Um den Bildungserfolg wirksam von der sozialen Herkunft zu entkoppeln, setze ich mich für gezielte Investitionen in zusätzliches nichtpädagogisches Personal an Schulen mit hohem Sozialindex ein. Weitere Maßnahmen sind mehr Sprachförderung im Vorschulalter, Kooperation mit freien Trägern zur Familienberatung und frühen Hilfen sowie mehr Schulsozialarbeit.
Nadja Zein-Draeger (Volt/Die Stadtgestalter): Kinder sind unsere Zukunft. Ich setze mich daher für einen Kindervorbehalt ein: Jede kommunale Maßnahme wird auf ihre Auswirkungen für Kinder und Jugendliche geprüft.
Außerschulische Bildungsangebote und Ferienprogramme werden ausgebaut, insbesondere für Kinder aus benachteiligten Quartieren. Ich setze mich für Angebote in Bochum ein, die bezahlte Nachhilfe für unsere Kinder und Jugendliche unnötig machen und deren Eigenverantwortlichkeit und soziale Kompetenz fördern – unabhängig von Herkunft oder Wohnort. Dabei binde ich gewerbliche Nachhilfe-Anbieter ein, um ein qualifiziertes Angebot für unsere Kinder und Jugendliche aufzubauen, denn alle Kinder haben ein Recht auf gleiche Chancen und Bochum profitiert in Zukunft davon. Am Beispiel der Stadt Gießen setze ich mich für eine Jugendwerkstatt ein, um benachteiligten Jugendlichen den Einstieg in das Berufsleben zu erleichtern.
Familien erhalten Zugang zu kostenlosen Kochkursen und Ernährungsbildung in Kitas und Schulen, um die Gesundheit von Familien zu verbessern.Offene Angebote zur seelischen Gesundheit werde ich in Schulen, Jugendzentren und Quartieren ausbauen. Neue Selbsthilfegruppen erhalten gezielte Unterstützung – durch kostenfreie Räume, Hilfe bei Öffentlichkeitsarbeit oder Startfinanzierung. Besonderes Augenmerk gilt den Bedürfnissen jüngerer Menschen sowie besonders belasteter Gruppen. Ich werde die Bedürfnisse von LGBTQ*-Jugendlichen und Kinder mit Behinderungen bei allen Maßnahmen besonders berücksichtigen.
Sahver Münch (parteilos): Ich werde die Herzensangelegenheiten der Kinder und Menschen wahr- und ernst nehmen. Chancengleichheit von Anfang an ist das Ziel. Mit verlässlicher und bezahlbarer Kinderbetreuung, starken Familienzentren und gezielter Förderung auch für benachteiligte Kinder. Familien und Kinder müssen professionell und unkompliziert begleitet werden. Integration, und Teilhabe stehen im Mittelpunkt- durch Sprachförderung, Sport- und Kulturangebote und ganz wichtig sind soziale Begegnungsorte.
Lens Lücking (UWG: Freie Wähler): Gegen Kinderarmut hilft, die Kinder zu fördern, nicht die Eltern. Dadurch kommen die Mittel dort an, wo sie gebraucht werden. Mehr Förderung verhilft später zur Eigenständigkeit.
Pardis Parinejad (parteilos): Ich will Kitas und Schulen finanziell besser ausstatten, Jugendheime aufbauen und gezielte Programme zur Armutsbekämpfung etablieren. Alleinstehende Mütter sollen keine Kita-Gebühren zahlen.
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Wie stärken Sie Kitas und Schulen – personell, strukturell, finanziell? Und wie fördern Sie Integration und Teilhabe in einer Stadtgesellschaft, die vielfältiger wird?
Jörg Lukat (SPD/Grüne): Früh ansetzen – das ist entscheidend für Bildungsgerechtigkeit. Die sprachliche Entwicklung beginnt lange vor der Schule. Deshalb ist es aus meiner Sicht viel zu spät, erst sechs Wochen vor Schulbeginn im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung einen besonderen Förderbedarf festzustellen. Da ist die „Messe schon gelesen“, den betroffenen Kindern und ihren Familien wird dann nicht mehr effektiv geholfen.
Frühkindliche Förderung muss also deutlich früher greifen – auch mit sanftem Druck, wenn nötig. Denn es geht um die Kinder.
Kitas und Schulen müssen strukturell gestärkt werden – insbesondere durch Schulsozialarbeit und Familiengrundschulzentren. Schulsozialarbeit muss auf ganz neue Füße gestellt werden. Ebenso braucht es einen Ausbau und eine Neuausrichtung von Familiengrundschulzentren. Dabei geht es nicht nur um die Förderung der Kinder, sondern um ein ganzheitliches Konzept, das die gesamte Familie einbezieht – um bestmögliche Rahmenbedingungen für Bildung und Entwicklung zu schaffen.
Integration und Teilhabe beginnen im Alltag – besonders für Kinder.
Die Beteiligung an sozialen und kulturellen Angeboten muss für alle Kinder möglich sein. Hier müssen wir die Teilhabequote deutlich steigern. Dazu gehört intensive Beratung, der direkte Austausch mit Eltern und das Gespräch auf Augenhöhe.
Dr. Andreas Bracke (CDU): In Bochum gibt es keine gleichen Bildungschancen – und das ist ein zentrales Problem. Das zeigt unter anderem die städtische Publikation „Ortsteile kompakt“, in der verschiedene Sozialindikatoren miteinander verglichen werden. Auffällig ist etwa die unterschiedliche Quote von Gymnasialempfehlungen nach der vierten Klasse – je nach Stadtteil. Das führt dazu, dass engagierte Eltern ihre Kinder in andere Stadtteile fahren, in der Hoffnung auf bessere Bedingungen. Dieser Umstand zeigt deutlich: Es gibt Handlungsbedarf – und zwar schon vor der Schule.
Vorschulische Bildung muss gestärkt werden – vor allem sprachlich. Erzieherinnen und Erzieher berichten, dass es Fälle gibt, in denen Eltern bereits das dritte Kind in der Kita haben und weiterhin ausschließlich per Übersetzungs-App mit dem pädagogischen Personal kommunizieren. Wenn zu Hause kein Deutsch gesprochen wird, starten viele Kinder mit deutlichen Nachteilen ins Bildungssystem. Deshalb müssen Sprachförderung und frühkindliche Bildung dringend intensiviert werden.
Die CDU setzt sich für den konsequenten Ausbau von Kitas ein. Jedes Kind muss einen zugesicherten Kita-Platz auch tatsächlich erhalten – das ist eine zentrale städtische Aufgabe. Die Umsetzung ist anspruchsvoll, aber notwendig, um Bildungsgerechtigkeit herzustellen und langfristig auch Schulen zu entlasten.
Susanne Schneider (FDP): Im Schulbereich setze ich mich für gezielte Investitionen statt Gleichverteilung ein. Schulen mit besonders hohen sozialen Herausforderungen sollen vorrangig
personell, strukturell und finanziell gestärkt werden. Dazu gehören zusätzliche nichtpädagogische Kräfte (z. B. schulische Präsenzkräfte), die Lehrer im Alltag entlasten, Rückmeldesysteme zu Fehlzeiten sowie flexible Erweiterungsmöglichkeiten bei Schulneubauten. Der Ganztagsausbau muss bedarfsgerecht und qualitätsgesichert erfolgen. Integration gelingt durch Bildung, Sprache und Wertevermittlung. Deshalb möchte ich verpflichtende, aber flexible Sprachkurse für Zugewanderte – auch am Abend oder Wochenende – sowie die Einführung eines digitalen
„Integrationskompasses“ in Form einer mehrsprachigen App einführen. Die Vermittlung demokratischer Werte soll insbesondere an weiterführenden Schulen gestärkt werden.
Nadja Zein-Draeger (Volt/Die Stadtgestalter): Bildung beginnt schon im Kleinkindalter, weshalb es mir wichtig ist, frühkindliche Bildung in Bochum zu stärken und den Ausbau von Kitaplätzen voranzutreiben. Es müssen nicht nur genügend Kita-Plätze für die Kinder zur Verfügung stehen, deren Eltern ihre Kinder in die Kita geben möchten. Ich möchte auch Eltern, die ihr Kind selbst betreuen möchten, überzeugen, ihr Kind in die Kita zu bringen. Denn hier wird nicht nur die Entwicklung von Kindern von ausgebildeten Pädagogen gefördert. In den Kitas erwerben die Kinder in der andauernden Interaktion miteinander soziale Kompetenzen. Deshalb muss der Zugang zu Kitas so barrierefrei, wie möglich sein.
U3- und Kitaplätze werden nach dem tatsächlichen Bedarf geschaffen. Privat organisierte Kinderbetreuung wird als Zwischenlösung anerkannt und unterstützt. Ehrenamtliche Kräfte werden vorhandenem, pädagogischem Bedarf zugeordnet, passend vermittelt und kontinuierlich weitergebildet. Kitas werden unterstützt, wissenschaftlich evaluierte Förderprogramme, z. B. im Bereich Sprach- und Bewegungsförderung, in die Kita-Praxis zu integrieren. Die vom Land geförderten Familiengrundschulzentren werden weiter ausgebaut, sodass Schulen zu Knotenpunkten von sozialpädagogischen Hilfen für Kinder und ihre Familien werden.
Die Schulgebäude und Ausstattung der Schulen müssen optimal ausgestattet und gestaltet sein. Schulen sollen zu Orten werden, wo sich die Kinder und Jugendlichen wohl und sicher fühlen. Wer sich wohl und sicher fühlt, lernt besser.
Ich will, dass Kinder und Jugendliche, deren Eltern Nachhilfe im erforderlichen Umfang nicht bezahlen können, oder den Bedarf nicht erkennen, Unterstützung bekommen: Solange Schulen noch nicht so funktionieren, dass Nachhilfe unnötig ist, setze ich ergänzend zum OGS-Angebot darauf, Orte in den Quartieren zu stärken, wo sich Kinder und Jugendliche treffen und das machen können, was sie gerne machen möchten. Zusammen, an einem sicheren Ort und wo nötig oder gewollt unter Anleitung. Das eingesetzte Personal soll ggf. auch auf die Eltern zugehen, um sie bei der Inanspruchnahme des Bildungs- und Teilhabe-Pakets zu unterstützen. Und das Personal soll individuell ausloten, ob und welcher Bedarf für außerschulische Unterstützung besteht. Dabei sollen qualifizierte Nachhilfe-Anbieter, aber auch Ehrenamtliche eingebunden werden.
Jeder Cent, den Bochum heute in die Stärkung der schulischen und sozialen Kompetenz der Kinder und Jugendlichen steckt, ist ein Baustein für eine abgesicherte Zukunft der jungen Menschen und zahlt aus, wenn wir statt Leistungsempfänger Steuerzahler haben.
Lens Lücking (UWG: Freie Wähler): Das Lernumfeld für die Kinder ist wichtig, deshalb ist Beschulung in Containern nicht hinnehmbar. Kitas muss es wohnortnah und attraktiv geben, dort sollen Baugenehmigungen bevorzugt erteilt werden. Obdachlosen-Unterkünfte und Kitas sollen nicht nebeneinander stehen.
Sahver Münch (parteilos): Bertolt Brecht wusste es schon: „Man will nur den Kopf, aber immer kommt das ganze Kind.“ Durch meine Tätigkeit als Konrektorin an einer Grundschule und meine langjährige Erfahrung als Hauptschullehrerin (mit der Funktion StuBo), habe ich alle Übergänge begleitet. Ich habe ein besonderes Augenmerk auf Kinder, Jugendliche und deren Familien. Wir müssen auch den Kindern zuhören, sie teilhaben lassen und auf ihre Wünsche eingehen. Der Fokus muss auf die Kinder gerichtet werden. Um die geht es schließlich. Das geht nur durch Gespräche mit Eltern, mit Trägern und der Stadtverwaltung. Schulen müssen sich auch an viele Vorgaben halte. Mehr Spielraum und Flexibilität wären wünschenswert. Viel mehr Austausch und Kooperation auch. Transparenz und Kommunikation könnten die Arbeit auch hier erleichtern.
Wir müssen bei Bund und Ländern finanzielle Mittel und Unterstützung einfordern und dürfen auch nerven. Inklusion funktioniert so nicht! Wir werden den betroffenen Kindern und allen anderen auch nicht gerecht. „Schule ist Mangelverwaltung!“ Ich werde den Kitas und Schulen zuhören und sie bei der Umsetzung ihrer individuellen Wünsche und Ideen unterstützen. Schule ist mehr als Unterricht. Ich weiß, wie engagiert in Kitas und Schulen gearbeitet wird. Der „Arbeitsebene“ muss auch hier gestärkt werden. Menschen, die keinen Bezug dazu haben, dürfen keine Entscheidungen treffen. Auch wenn alle meinen, sie seien Bildungsexperten …
Kitas und Schulen brauchen ausreichend Personal und bessere Arbeitsbedingungen. Bei Fachkräftemangel können Studierende und Menschen, die die Erzieherausbildung absolvieren, eingesetzt werden. Bildung hat Priorität. Auch sie braucht Vielfalt im Team. Multiprofessionelle Teams und die Schulsozialarbeit zu stärken, ist ein wichtiger Schritt. Verzahnung ist das Zauberwort. Die Schule und die Ganztagsbetreuung müssen eng zusammenarbeiten und sich regelmäßig austauschen. Kooperationen im Stadtteil müssen gestärkt und in den Alltag eingebettet werden.
Die Kinder verbringen zum Teil mehr Zeit in den Einrichtungen als zu Hause. Deshalb müssen Sanierung, Reinigung und energieeffizienter Umbau und Ausbau der Schulgebäude und der Kitas oberste Priorität haben. Eltern müssen eingebunden und beteiligt werden. Mitwirkung und verlässliche Erreichbarkeit sind Pflicht. Demokratieerziehung findet in Schulen statt, ohne dass die Kinder einen echten Bezug haben. Ich möchte das Rathaus für Klassen öffnen, damit sie Demokratie und Beteiligung leben lernen. Eine Kita in der Innenstadt wär ein Wunschprojekt von mir. Für Eltern, die für die Stadt arbeiten und für Kinder, die in der Innenstadt wohnen.
Pardis Parinejad (parteilos): Mehr finanzielle Unterstützung für Kitas, Ausbau der Schulsozialarbeit, Förderung von Integration durch gezielte Projekte und kulturelle Angebote. Schulen und Kitas müssen personell und strukturell gestärkt werden.