Beitrag: 275 Insektenstich-Behandlungen in Bochum

Sommerzeit ist auch Insektenzeit: Allein im vergangenen Jahr mussten 275 Menschen in Bochum wegen Insektenstichen ambulant behandelt werden. Foto: AOK/colourbox/hfr.

Insektenstiche gehören für viele Menschen zum Sommer dazu. Doch nicht immer bleiben sie harmlos. In Bochum wurden im vergangenen Jahr 275 AOK-Versicherte wegen Insektenstichen ambulant behandelt. Das geht aus aktuellen Daten der AOK NordWest hervor.

Besonders problematisch sind allergische Reaktionen. Jörg Kock, Serviceregionsleiter der AOK, warnt: „Ein anaphylaktischer Schock ist ein medizinischer Notfall. In solchen Fällen muss sofort der Notruf 112 gewählt werden.“ Bundesweit sterben jährlich im Schnitt rund 200 Menschen an einer schweren allergischen Reaktion nach einem Insektenstich. Die Dunkelziffer liegt vermutlich höher.

Erste Hilfe: Kühlen statt kratzen

Typische Reaktionen nach einem Stich sind Rötung, Schwellung und Juckreiz. Wer kratzt, riskiert eine Infektion durch eingetragene Bakterien. Erste Maßnahmen wie Kühlen mit einem feuchten Tuch oder Kühlakku können Linderung verschaffen. Auch Hausmittel wie Zwiebel oder Quark finden Anwendung. Bei stärkeren Beschwerden helfen Antihistaminika oder kortisonhaltige Salben aus der Apotheke.

In Einzelfällen kann sich die Einstichstelle entzünden. Dringen Bakterien in tiefere Hautschichten vor, droht eine lokale Infektion, die mit Antibiotika behandelt werden muss. Eine zunehmende, warme oder schmerzende Schwellung sollte ärztlich untersucht werden.

Insektengiftallergie: Risiko ernst nehmen

Problematisch sind Stiche bei Menschen mit Insektengiftallergie. Bei ihnen reagiert das Immunsystem überempfindlich auf Bestandteile des Gifts. Besonders Bienen- und Wespenstiche lösen allergische Reaktionen aus. Die Symptome reichen von starken Hautreaktionen bis zu Atemnot und Kreislaufproblemen. Bei solchen Anzeichen handelt es sich um einen Notfall.

Stiche in den Mundraum sind unabhängig von Allergien gefährlich. Die Schleimhäute können stark anschwellen, was die Atmung beeinträchtigt. Kühlen durch Eiswürfel-Lutschen oder kalte Umschläge kann helfen. Ein Arztbesuch sollte in jedem Fall erfolgen.

Menschen mit bekannter Insektengiftallergie sollten ein Notfall-Set mit sich führen. Es enthält in der Regel ein Antihistaminikum, ein Kortisonpräparat und einen Adrenalin-Autoinjektor. Die Anwendung sollte zuvor ärztlich besprochen werden.

Die AOK empfiehlt, bei bekannter Allergie ärztlichen Rat einzuholen und sich auf die Insektensaison vorzubereiten. Denn auch ein einzelner Stich kann unter bestimmten Bedingungen lebensgefährlich werden.

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