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25.000 Gäste erleben filmische Inszenierung im ausverkauften Stadion
Mit einem ungewöhnlichen Auftakt sind die FISU World University Games Rhine-Ruhr 2025 am Dienstagabend offiziell eröffnet worden. Rund 25.000 Besucherinnen und Besucher verfolgten die Eröffnungsfeier im ausverkauften Stadion Duisburg, dazu kamen etwa 5.000 Sportlerinnen und Sportler aus 116 Nationen. Die Eröffnungszeremonie setzte auf klare Zeichen: kein Feuerwerk, keine lauten Hymnen, sondern eine reduzierte, moderne Ästhetik.
Bereits zu Beginn wurde deutlich, dass sich die Gastgeberregion von klassischen Sportveranstaltungen abgrenzen möchte. Die Show startete mit einer filmisch angelegten Collage aus realen Drohnenbildern und stilisierten Szenen aus dem Ruhrgebiet. Musikalisch unterlegt war die Inszenierung mit minimalistischer Klangführung – ein bewusster Verzicht auf Überwältigungseffekte. Stattdessen stand die Region selbst im Mittelpunkt: urban, industriell, wandelbar.
Ministerpräsident Hendrik Wüst begrüßte die internationale Sportwelt mit einer kurzen Rede. Nordrhein-Westfalen, so Wüst, sei „all in“, nicht nur organisatorisch, sondern auch kulturell. Im Anschluss folgte eine künstlerisch interpretierte Rückblende auf die Universiade 2023 in Chengdu. Tänzerinnen und Tänzer übersetzten die Erinnerungen an das vergangene Großereignis in eine moderne Bewegungssprache.
(c) Sebastian Sendlak / BOND
Ein Höhepunkt des Abends war die Neuinterpretation des Steigerlieds – einem traditionellen Lied aus dem Bergbau. 500 Chorstimmen, sinfonische Begleitung, vertikale Artistik und LED-Poesie verwandelten das musikalische Erbe der Region in ein Zeichen des Wandels. Die Botschaft lautete: Aus der Geschichte wächst Zukunft.
Emotionale Momente prägten auch die musikalischen Auftritte. Der Sänger Montez präsentierte mit Orchesterbegleitung Songs über Scheitern und Neuanfang. Später trat Ayliva mit Liedern über Selbstwert und Verletzlichkeit auf – ein intimer Moment auf großer Bühne. Für ausgelassene Stimmung sorgte die Kölner Band Querbeat, die zwei Auftritte hatte und Brass, Pop und Regionalität miteinander verband.
Zum symbolischen Höhepunkt wurde das Entzünden der Universiade-Flamme. In einem zuvor aufgezeichneten Film war zu sehen, wie prominente Persönlichkeiten und Bürgerinnen und Bürger aus Nordrhein-Westfalen die Fackel durch die Region trugen. Schließlich trug Heide Ecker-Rosendahl das Feuer live ins Stadion – eine Verbindung zwischen Sportgeschichte und Zukunft.
Die feierliche Eröffnung endete mit einem musikalischen Battle zwischen Orchester und DJ, gefolgt vom Closing-Set von DJ Topic. Die Spiele begannen nicht mit Marschmusik, sondern mit Tanz, Licht und einem Gefühl von Aufbruch.