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Die Gastgeber der VdZ-Jahrestagung Jörg Junhold, VdZ-Präsident, Dr. Andreas Knieriem, Direktor von Zoo, Tierpark und Aquarium Berlin, und Volker Homes, VdZ-Geschäftsführer (c) Thomas Ecke
VdZ-Jahrestagung in Berlin betont Rolle im Kampf gegen Biodiversitätsverlust
Wie können zoologische Einrichtungen stärker zur Rettung bedrohter Arten beitragen? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Jahrestagung des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ), die vom 18. bis 21. Juni 2025 in Berlin stattfand. Rund 200 Zooexpertinnen und -experten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Spanien nahmen teil.
Zoos gelten als wichtige Akteure im Arten- und Naturschutz. Die 70 VdZ-Mitgliedszoos investieren jährlich rund 11 Millionen Euro in mehr als 150 Artenschutzprojekte weltweit. Sie erreichen etwa 42 Millionen Besucherinnen und Besucher pro Jahr und betreuen mehr als 163.000 Wildtiere.
In der Politik wird diese Rolle zunehmend anerkannt. Staatssekretär Jochen Flasbarth (BMUV) betonte den Beitrag der Zoos zur Umsetzung internationaler Artenschutzziele: durch Bildungsarbeit, direkte Schutzmaßnahmen und den Aufbau von Bindung zur Natur.
Der VdZ bietet seine Unterstützung bei der Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie 2030 an. Präsident Prof. Dr. Jörg Junhold fordert dafür auch eine bessere finanzielle Ausstattung: „Zoos leisten viel, aber ihre Rolle als Bildungseinrichtungen und Artenretter wird bislang kaum öffentlich finanziert.“
Im Fokus des Zoo- und Wildtier-Forums am 19. Juni standen praktische Wege zur Umsetzung des im Grundgesetz verankerten Staatsziels Artenschutz. Mit dabei: Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Die Bedeutung langfristiger Kooperationen hob Gastgeber Dr. Andreas Knieriem (Zoo Berlin) hervor: „Artenschutz funktioniert nur im Team.“
Auch die Rolle der Zoos als außerschulische Lernorte wurde betont. Ralf Slabik, Direktor des Tierparks Bochum, sieht sie als zentrale Plattformen für Umweltbildung, Inklusion und Gemeinwesenarbeit. Jährlich besuchen über 80 Millionen Menschen zoologische Einrichtungen in Deutschland.
Die Fachveranstaltung unterstrich, dass Biodiversität eine zentrale Voraussetzung für das Überleben der Menschheit bleibt – mit Blick auf Ernährung, Klima und Gesundheit. Wissenschaftler wie Prof. Dr. Jon Paul Rodríguez (IUCN), Prof. Dr. Aletta Bonn (UFZ) und Prof. Dr. Tade Spranger (Uni Bonn) riefen zum entschlossenen Handeln auf.