Anstieg der Arbeitslosigkeit – Frühjahrsbelebung bleibt aus
Im Mai 2025 steigt die Zahl der Arbeitslosen in Bochum leicht an. Die Agentur für Arbeit meldet 18.083 arbeitslose Personen. Das sind 211 mehr als im April und 621 mehr als im Mai des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote bleibt mit 9,0 Prozent stabil gegenüber dem Vormonat, liegt jedoch 0,2 Prozentpunkte höher als im Vorjahr.
Entwicklung ohne Schwung
Die saisonal erwartete Frühjahrsbelebung bleibt in diesem Jahr aus. In den vergangenen Jahren war im Mai meist ein Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Der jetzige Anstieg deutet auf eine anhaltende Schwäche am Arbeitsmarkt hin. Auch die rückläufige Zahl neuer Stellenmeldungen trägt zur stagnierenden Lage bei.
Langzeit- und Jugendarbeitslosigkeit steigen
Im Bereich der Langzeitarbeitslosen sind derzeit 7.371 Personen registriert – 49 mehr als im April. Der Großteil (über 92 Prozent) davon befindet sich in der Grundsicherung.
Auch die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen steigt. 1.321 Personen unter 25 Jahren sind derzeit ohne Beschäftigung. Das entspricht einem Anstieg von 26 gegenüber dem Vormonat und 82 mehr als im Vorjahresmonat.
Zunahme bei Älteren und in der Grundsicherung
6.530 Menschen über 50 Jahre sind im Mai arbeitslos gemeldet – 199 mehr als im April. Gegenüber dem Vorjahr beträgt der Zuwachs 286 Personen. In der Grundsicherung nach SGB II sind aktuell 13.207 Menschen arbeitslos gemeldet, was einem Anteil von etwa 73 Prozent entspricht.
Weniger neue Stellenangebote
Der Arbeitgeberservice der Agentur verzeichnete im Mai 548 neue Stellenangebote. Das sind 42 weniger als im April, aber 17 mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt sind 3.232 Stellen im Bestand – fast unverändert gegenüber dem Vorjahr.
Unterbeschäftigung weiterhin hoch
Zur Unterbeschäftigung, die zusätzlich zu den offiziell Arbeitslosen auch Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen umfasst, zählt die Agentur aktuell 22.403 Personen – ein leichter Anstieg zum Vormonat.
Ausbildungsmarkt bleibt angespannt
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2024 meldeten sich 1.844 Bewerberinnen und Bewerber bei der Agentur für Arbeit – ein Rückgang um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dem stehen 1.917 gemeldete Ausbildungsstellen gegenüber. Ende Mai sind 947 Jugendliche noch unversorgt, 1.064 Ausbildungsstellen noch unbesetzt.
Appell an Unternehmen
Trotz der angespannten Lage ruft die Agentur für Arbeit dazu auf, in Ausbildung und Weiterbildung zu investieren. Der Vorsitzende Geschäftsführer, Christopher Meier, betont: „Gerade in schwierigen Zeiten lohnt sich der Blick nach vorn. Fachkräfte werden weiter gebraucht. Ausbildung bleibt ein zentraler Weg dorthin.“
Die aktuelle Entwicklung deutet auf eine Phase ohne klare Erholung hin. Umso wichtiger bleibt es, langfristige Perspektiven zu schaffen – besonders für junge Menschen und Langzeitarbeitslose.