In allen Dienstgebäuden der Stadt Bochum dürfen Assistenzhunde ihre Halterinnen und Halter künftig sichtbar und uneingeschränkt begleiten. Darauf macht ein neues Logo am Eingang des Rathauses aufmerksam. Angebracht wurde es vom Blinden- und Sehbehindertenverein Bochum gemeinsam mit dem städtischen Referat für Gleichstellung, Familie und Inklusion.
Die Aktion ist Teil der bundesweiten Kampagne „Assistenzhunde willkommen“, die für mehr Akzeptanz sorgen soll. Obwohl gesetzlich geregelt, gibt es in der Praxis immer noch Barrieren. So berichten Betroffene regelmäßig von verweigertem Zutritt in Geschäften, Gastronomien oder öffentlichen Einrichtungen – aus Unwissenheit oder Unsicherheit.
Assistenzhunde wie „Noah“, der Blindenführhund von Denis Mohr, übernehmen wichtige Aufgaben im Alltag. Sie helfen Menschen mit Sehbehinderung, chronischen Erkrankungen oder psychischen Einschränkungen bei der Orientierung, Sicherheit und Selbstständigkeit. Seit Juli 2021 ist gesetzlich festgelegt: Assistenzhunde dürfen alle öffentlich zugänglichen Gebäude betreten – auch dort, wo andere Hunde verboten sind.
Bochum will das sichtbarer machen. „Die Aufkleber an den Eingängen signalisieren klar: Assistenzhunde gehören dazu“, erklärt Sylvia Prenzel vom städtischen Gleichstellungsreferat. Weitere Gebäude sollen folgen. Auch Bochumer Geschäftsinhaberinnen und -inhaber sollen für das Thema sensibilisiert werden.
Für den betroffenen Personenkreis geht es um mehr als Symbolik. „Ein Assistenzhund ist kein Haustier, sondern ein Hilfsmittel“, betont Denis Mohr. Gleichzeitig appelliert er an die Öffentlichkeit: „Wenn ein Assistenzhund im Geschirr unterwegs ist, arbeitet er – dann bitte nicht ablenken oder ungefragt anfassen.“
Mit dem Schritt will die Stadt ein weiteres Zeichen für Inklusion und Teilhabe setzen. Ziel ist eine Stadt, in der Barrieren nicht nur abgebaut, sondern gar nicht erst entstehen.