Ein Verkehrsunfall in Bochum-Wattenscheid konnte am frühen Sonntagmorgen (18. Mai) durch die Sprachkenntnisse eines Polizeibeamten aufgeklärt werden. Ein 35-jähriger Bochumer war unter Alkohol- und Drogeneinfluss mit einem Verteilerkasten kollidiert und zunächst vom Unfallort geflüchtet.
Gegen 2.30 Uhr verlor der Mann auf dem Bußmanns Weg in Höhe der Hausnummer 8 die Kontrolle über sein Fahrzeug. Nach dem Aufprall mit einem Stromkasten verließ er den Unfallort, sein beschädigtes Auto blieb zurück.
Kurze Zeit später kehrte der 35-Jährige mit zwei Bekannten (21 und 24 Jahre alt) zurück. Er hatte frische Schnittwunden an den Händen und zeigte deutliche Ausfallerscheinungen. Trotz der Indizien behauptete er, nicht selbst gefahren zu sein. Sein 24-jähriger Freund sei laut eigener Aussage der Fahrer gewesen. Die Männer verstrickten sich jedoch in Widersprüche.
Um ihre Geschichte abzustimmen, wechselten sie ins Türkische – ohne zu wissen, dass ein Polizist der Sprache mächtig war. Dieser verstand die Gespräche vollständig, einschließlich der Versuche, die Schuld zu verschieben. Die anschließende Belehrung des Beamten auf Türkisch führte zum Geständnis des 35-Jährigen.
Ein Atemalkoholtest ergab 2,28 Promille. Ein Drogentest verlief positiv auf Cannabis und Amphetamine. Dem Fahrer wurde eine Blutprobe entnommen, zudem stellten die Polizisten Führerschein und Fahrzeug sicher.
Gegen den 35-Jährigen läuft ein Ermittlungsverfahren wegen Straßenverkehrsgefährdung, Unfallflucht und Fahrens unter Einfluss von Alkohol und Drogen. Auch gegen seinen 24-jährigen Begleiter wurde Anzeige wegen versuchter Strafvereitelung erstattet.