Bochum startet mit Veloroute 1 den Wandel zur fahrradfreundlichen Stadt – ein klarer Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit und besseren Mobilitätslösungen.
Bochum verändert sich und setzt mit der Veloroute 1 ein Zeichen für eine fahrradfreundliche Zukunft. Die erste Strecke entlang der Herner Straße ist der Beginn eines umfassenden Wandels, der bis 2030 den Radverkehr in der Stadt steigern soll. Ziel ist es, Bochum zu einer nachhaltigen und lebenswerteren Stadt für Radfahrer zu machen. Der erste Schritt ist getan und weitere Routen sind bereits in Planung.
Bauarbeiten an der Veloroute 1 beginnen
Bochum verändert sich – und der Startschuss für diesen Wandel fällt mit dem symbolischen Spatenstich der Veloroute 1. Ein kleiner Moment für die Stadt, aber ein großer Schritt in Richtung einer fahrradfreundlicheren Zukunft. Dr. Markus Bratke, Stadtbaurat von Bochum, zeigt sich bei der feierlichen Eröffnung des ersten Abschnitts der Veloroute 1 optimistisch: „Es ist sichtbar, dass sich hier etwas bewegt“, so Bratke. Jahrzehntelang war Bochum eine autogerechte Stadt, mit breiten Straßen und wenig Raum für alternative Verkehrsmittel. Doch dieser Kurs soll sich ändern.
Die Veloroute 1, die sich entlang der Herner Straße zieht, ist der erste sichtbare Schritt auf diesem Weg. „Bochum will eine attraktive Stadt für Radfahrer werden“, betont Bratke. Die Stadt hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Jedes Jahr sollen zehn Kilometer Radwege neu gebaut werden. Bis 2030 soll der Anteil des Radverkehrs in Bochum von aktuell 8 Prozent auf 15 Prozent steigen. Ein Plan, der jetzt in die Tat umgesetzt wird.
Ein „radfreundlicher Umbruch“ in Bochum beginnt
Die Veloroute 1 ist nicht nur eine neue Fahrradstraße, sondern ein Symbol für den Wandel Bochums. Die alte Struktur, geprägt von Autoverkehr und wenig Rücksicht auf Fußgänger und Radfahrer, soll durch ein modernes Radverkehrskonzept ersetzt werden. Und das ist nicht nur eine Frage des Komforts, sondern auch der Sicherheit. „Klassische Verkehrswege sind oft stark von Autoverkehr geprägt, was das Radfahren – besonders für Ungeübte oder Saisonfahrer – zu einer unangenehmen Erfahrung macht“, erklärt Bratke. Ein niederländisches Büro hat das Konzept erarbeitet. So werden diese Herausforderungen berücksichtigt und es wird auf direkte, komfortable und sichere Routen für Radfahrer gesetzt.
Parallel zur Herner Straße wird die Veloroute 1 nicht nur den Radverkehr stärken, sondern auch die Fußgängerinfrastruktur verbessern. Sanierte Gehwege und barrierefreie Übergänge sind Teil des umfassenden Plans. „Es geht darum, ein Radkreuz zu schaffen, das die verschiedenen Routen und Verkehrsströme miteinander verbindet“, erklärt Susanne Düwel, Leiterin des Tiefbauamts. Besonders wichtig ist die gute Anbindung der Veloroute 1 an die A40-Unterführung sowie die Integration von intelligenten Ampelanlagen, die Radfahrer erkennen und entsprechend den Verkehr steuern.
Mit dieser ersten Route, die sich über 1,65 Kilometer erstreckt und mit Kosten von 2,7 Millionen Euro verbunden ist, soll ein klares Zeichen gesetzt werden. Die Route wird an bestehenden Straßen eingerichtet und folgt den Hauptverkehrsstraßen, um für Radfahrer sicher und komfortabel zu sein.
Mehr als nur Radwege – der Blick in die Zukunft
Doch mit der Veloroute 1 soll es nicht getan sein. Die Stadt hat weitere Routen in Planung, wie zum Beispiel die Veloroute 2, die von der Innenstadt bis nach Langendreer führen soll. Auch hier setzt Bochum auf gut durchdachte und direkte Verbindungen, um den Radverkehr weiter zu fördern.
Eine solarbetriebene Radzählstelle zeigt an, wie viele Radfahrer die Strecke nutzen. „Diese Zählstelle zeigt uns nicht nur, wie gut die Route angenommen wird, sondern auch, wie erfolgreich unser Radverkehrskonzept ist“, erklärt Bratke.
Die Veloroute 1 ist nur der Anfang eines umfassenden Plans, der Bochum auf den Weg zu einer modernen, fahrradfreundlichen Stadt führen soll. In einer Zeit, in der der Wunsch nach alternativen Mobilitätslösungen immer lauter wird, ist Bochum auf einem guten Weg, seine Verkehrsinfrastruktur zukunftsfähig zu gestalten. Mit jeder neuen Strecke und jedem neuen Abschnitt wird Bochum ein Stück grüner, nachhaltiger und lebenswerter – für alle.