8_Kohlenlore-Malakowturm-Brockhauser-Tiefbau
Der Malakowturm Brockhauser Tiefbau, manchmal Bliestollen genannt, und bergbauliches Relikte und Tafeln herum. Foto: Stadt Bochum, Bildarchiv
Veranstaltungsreihe startet in Essen – Bochumer Institutionen prägen das Programm
Wie entsteht regionale Identifikation? Und welche Rolle spielt dabei der Umgang mit Rohstoffen, Erinnerungsorten und kulturellem Erbe? Eine neue Veranstaltungsreihe stellt diese Fragen in den Mittelpunkt. Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum und seine Partner laden von Mai bis Juli 2025 zu fünf öffentlichen Diskussionen über das Selbstverständnis des Ruhrgebiets ein. Thematisiert werden unter anderem Bergehalden, Erinnerungskultur und die Transformation der Region. Die Reihe wird von Bochumer Akteuren maßgeblich mitgestaltet.
Zum Auftakt am 15. Mai im Ruhr Museum auf dem Essener Welterbe Zollverein diskutieren der Historiker Theo Grütter, das Filmemacher-Duo Christoph Hübner und Gabriele Voss sowie Asli Sevindim aus dem NRW-Ministerium für Integration. Der Titel der Veranstaltung: „Faktum Ruhrgebiet: Formen der Identifikation und Repräsentation“. Die Moderation übernimmt Stefan Berger vom Institut für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum, das auch an der Organisation beteiligt ist.
Neben dem Bochumer Leibniz-Forschungsmuseum und der Ruhr-Universität zählt die FernUniversität in Hagen zu den zentralen Veranstaltern. Gemeinsam bilden sie den Leibniz-WissenschaftsCampus „Resources in Transformation (ReForm)“. Im Fokus steht die Frage, wie sich gesellschaftliche Identifikationen im Spannungsfeld von Industriekultur und ökologischer Transformation entwickeln – ein Thema, das gerade in Bochum mit seiner industriellen Vergangenheit und dem Strukturwandel an vielen Stellen präsent ist.
Die Reihe verknüpft Theorie und Praxis. Jeder Termin ist einem eigenen Thema gewidmet und findet an einem thematisch passenden Ort statt. In Recklinghausen geht es am 16. Mai um die Rolle von Bergehalden als Symbolträger. Am 23. Juni folgt eine Veranstaltung zur Erinnerungskultur an der Ruhr-Universität Bochum selbst.
Am 10. Juli steht der „Eigen-Sinn“ des Ruhrgebiets zur Debatte – im Folkwang Museum Essen. Den Abschluss bildet am 16. Juli ein Abend zur Renaturierung der Emscher, organisiert im Elektrizitätsmuseum Recklinghausen.
Bochum ist in der Reihe nicht nur über das Bergbau-Museum und die Universität vertreten. Auch mit Blick auf Inhalte spielt die Stadt eine Rolle. Als ehemalige Bergbaustadt, als Bildungsstandort und als Ort kultureller Reflexion steht Bochum exemplarisch für das, was in der Veranstaltungsreihe verhandelt wird: Wie Vergangenheit und Zukunft einer Region zusammenspielen – und was das für ihre Bewohnerinnen und Bewohner bedeutet.
Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist öffentlich und kostenfrei.