Der VfL Bochum 1848 kommt beim Auswärtsspiel in Heidenheim nicht über ein torloses Remis hinaus. Das Ergebnis wiegt schwer – sportlich und personell. In der Tabelle wird die Lage für die Bochumer prekär. Und mit Philipp Hofmann fällt ein zentraler Spieler langfristig aus.
Der Angreifer verletzte sich nach einem Zusammenprall mit Marvin Pieringer schwer. Die Diagnose: Rippenbruch mit eingedrungener Rippe ins Rippenfell, Folge war ein Lungenkollaps. Hofmann wurde nach dem Spiel umgehend medizinisch versorgt, eine Thorax-Drainage stabilisierte seinen Zustand. Lebensgefahr bestand, wurde aber durch schnelles Handeln verhindert. Der 31-Jährige bleibt stationär im Krankenhaus. An einen Einsatz in dieser Saison ist nicht mehr zu denken.
Sportlich verpasste der VfL mit dem Unentschieden einen möglichen Befreiungsschlag. Zwar kontrollierte die Mannschaft über weite Strecken das Spiel, ließ aber Präzision und Konsequenz vermissen. Vor allem im letzten Drittel fehlten klare Aktionen. Fehlpässe und ungenaue Flanken machten viele Angriffe wirkungslos – ein Muster, das sich in den vergangenen Wochen wiederholt hat.
Mit Blick auf die Tabelle ist der Punkt zu wenig. Der VfL Bochum muss nun beide verbleibenden Spiele gegen Mainz und beim FC St. Pauli gewinnen. Gleichzeitig dürften direkte Konkurrenten wie Kiel und Heidenheim keine weiteren Zähler holen. Die Chancen auf den Klassenerhalt sinken – rechnerisch ist er aber noch möglich.
Abseits des Rasens wurde ein Zeichen der Fairness gesetzt: Als Heidenheims Torwart Kevin Müller nach einem Zusammenprall bewusstlos liegen blieb, reagierten auch die Bochumer Fans besonnen und unterstützend. Sie skandierten den Namen des verletzten Gegenspielers. Heidenheimer Anhänger bedankten sich im Nachgang öffentlich für diese Geste.
Trotz der schwierigen sportlichen Situation gibt es ein Signal der Stabilität. Trainer Dieter Hecking verlängert seinen Vertrag vorzeitig bis 2027 – ligaunabhängig. Der Verein sieht in ihm den richtigen Mann für beide Szenarien. „Der Glaube an den Klassenerhalt ist nach wie vor da“, sagte Hecking nach dem Spiel.
Auch Geschäftsführer Ilja Kaenzig bewertet die Vertragsverlängerung als wichtiges Zeichen in unsicherer Zeit. Gemeinsam mit Sportchef Dirk Dufner will der VfL die Planungen für die kommende Saison zügig vorantreiben – ob in der Bundesliga oder im Unterhaus.
Die kommenden Wochen entscheiden über mehr als den Ligaverbleib. Es geht um die Zukunftsausrichtung des gesamten Vereins.